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Neuer Präsident

25. September 2008

Kgalema Motlanthe löst den zurückgetretenen Staatschef Thabo Mbeki ab. Motlanthe wird Südafrika bis zu den Wahlen im kommenden Jahr übergangsweise führen. Bisher scheute er allerdings das politische Rampenlicht.

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Kgalema Motlanthe im südafrikanischen Parlament
Kgalema Motlanthe übernimmt vorübergehend das PräsidentenamtBild: AP

Mit großer Mehrheit hat das südafrikanische Parlament den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden der Regierungspartei African National Congress (ANC), Kgalema Motlanthe, zum neuen Präsidenten des Landes gewählt. Der 59-Jährige erhielt 269 von 360 Stimmen. Motlanthe tritt damit die Nachfolge des am Sonntag (21.09.2008) zurückgetretenen Staatschefs Thabo Mbeki an.

Mbeki war nach einem Machtkampf mit seinem Rivalen, dem ANC-Vorsitzenden Jacob Zuma, auf Druck seiner Partei zurückgetreten. Der Schritt hatte Südafrika in eine politische Krise gestürzt. Vizepräsidentin Phumzile Mlambo-Ngcuka sowie zehn Minister folgten dem Beispiel Mbekis und traten ebenfalls zurück.

Jacob Zuma stand nicht zur Wahl um das höchste Staatsamt, weil er kein Abgeordnetenmandat besitzt. Es wird jedoch erwartet, dass er bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr als Spitzenkandidat des ANC ins Rennen gehen wird.

Keine Gefahr für Zuma

Jacob Zuma
ANC-Vorsitzender Jacob Zuma will 2009 Motlanthes ablösenBild: AP

Kgalema Motlanthe galt bisher nicht als Mann für’s politische Rampenlicht. Er würde eigentlich lieber Chef der südafrikanischen Fußballnationalmannschaft werden, sagte er nach seiner Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden des ANC im vergangenen Jahr.

Präsident ist er wohl unter anderem deshalb geworden, weil er es nicht werden wollte. Für die Wahlen im kommenden Jahr steht schon ANC-Chef Jacob Zuma in den Startlöchern. Die Gefahr, dass Motlanthe gegen seinen politischen Freund Zuma um das Präsidentenamt kämpfen wird, gilt als äußerst gering.

Vom Gewerkschaftsführer zum Präsidenten

Seit seiner Jugend ist Mothlante ein Vorkämpfer für die Rechte der Schwarzen in Südafrika. Wegen seines Kampfes gegen die Apartheid in Südafrika verbrachte er zehn Jahre seines Lebens als Gefangener auf Robben Island, wo auch Nelson Mandela inhaftiert war. Politische Erfahrung sammelte der Sohn eines Minenarbeiters nach seiner Freilassung als Generalsekretär der südafrikanischen Bergarbeitergewerkschaft National Union of Mineworkers.

Mothlante wurde 1997 als Generalsekretär des ANC und im vergangenen Jahr zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der 59-Jährige gilt als Vermittler zwischen den Anhängern Mbekis und Zumas. Wohl auch deshalb gilt er als idealer Übergangspräsident.

Mothlante ist erst seit Mai 2008 Abgeordneter und wurde im Juli von Ex-Präsident Mbeki als Minister ohne Ressort in dessen Kabinet berufen. (har)