1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mugabe umarmt EU

12. September 2009

Politische Kehrtwende: Erstmals seit sieben Jahren hat Simbabwes umstrittener Präsident Robert Mugabe hochrangige EU-Vertreter empfangen - mit "offenen Armen".

https://p.dw.com/p/Jdhi
Mugabe (Foto: AP)
Unterwegs Richtung AnnäherungBild: AP

Mugabe begrüßte die von EU-Kommissar Karel de Gucht angeführte Delegation am Samstag (12.09.2009) in Harare "auf das Herzlichste". Es ist der erste Besuch einer hochrangigen EU-Delegation in dem afrikanischen Land seit sieben Jahren. "Wir empfangen Sie mit offenen Armen", erklärte Mugabe. Dieser Ton unterscheidet sich deutlich von Mugabes harscher Kritik am Westen in den vergangenen Monaten.

"Fortschritt"

Der Staatschef lobte nach dem Treffen am Samstag das gute Gesprächsklima. Auch EU-Entwicklungskommissar De Gucht, sprach von einer "sehr offenen Atmosphäre". Das Treffen habe einen "Fortschritt" gebracht, sagte De Gucht.

de Gucht(Foto: ap)
Karel de GuchtBild: AP

Das heikle Thema der EU-Sanktionen kam offenbar nicht zur Sprache. Gezielte Sanktionen seien nicht besprochen worden, sagte die Entwicklungsministerin des derzeitigen EU-Ratsvorsitzenden Schweden, Gunilla Carlsson. Diese umfassen ein Einreiseverbot für den Führungszirkel um Mugabe. Außerdem hat die EU die Vermögenswerte des umstrittenen Präsidenten eingefroren. Die Sanktionen sollen nur aufgehoben werden, wenn sich deutliche Zeichen einer politischen Reform abzeichnen. Das politisch einflussreiche Südafrika hatte die EU kürzlich aufgefordert, die Sanktionen aufzuheben.

Nach monatelangen Streitereien nach den als undemokratisch kritisierten Präsidenten- und Parlamentswahlen ist in Simbabwe mittlerweile seit sieben Monaten eine Regierung der nationalen Einheit im Amt, bei der der frühere Oppositionschef Morgan Tsvangirai im März zum Regierungschef ernannt wurde. Die EU-Troika will an diesem Sonntag in Bulawayo mit Tsvangirai zusammentreffen.

"Verdammte Weiße"

Noch kurz vor dem EU-Besuch hatte Mugabe gewettert, Briten und Amerikaner, die sich ebenfalls für einen Reformkurs in Simbabwe einsetzen, seien "verdammte Weiße", die "ihre Nase in unsere Angelegenheiten stecken". (sam/det/ap/afp)