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Murray und Raonic im Finale in Wimbledon

8. Juli 2016

Andy Murray gegen Milos Raonic heißt das Herren-Finale in Wimbledon. Während sich Murray kurz und schmerzlos gegen Berdych durchsetzt, verliert Roger Federer in einem Fünf-Satz-Krimi erstmals ein Halbfinale in Wimbledon.

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Milos Raonic jubelt beim Matchball (Foto: Reuters/S. Wermuth)
Bild: Reuters/S. Wermuth

Zum ersten Mal steht ein Kanadier im Endspiel von Wimbledon: Milos Raonic setzte sich gegen den siebenmaligen Titelträger Roger Federer in einem spannenden und hochklassigen Halbfinale durch. Favorit Federer musste sich nach knapp drei einhalb Stunden mit 3:6, 7:6 (7:3), 6:4, 5:7 und 3:6 geschlagen geben und damit seine Hoffnung auf den achten Wimbledon-Sieg vorerst aufgeben. Der Schweizer hatte eine weitere Bestmarke angestrebt, so viele Titel hat noch keiner bei dem Rasenturnier in London geschafft.

Federer war "traurig und ärgerlich auf sich selbst" wie nur selten zuvor. "Milos hat sich den Sieg verdient, aber ich habe ihm so sehr geholfen, ins Match zurückzufinden. Das war ein sehr enttäuschendes Ende für mich", bilanzierte er und kündigte an: "Ich hoffe, auf den Centre Court zurückzukehren."

Federer verliert trotz 2:1-Führung

Dabei hatte zuvor vieles für Federer gesprochen. Nach dem verlorenen ersten Satz meldete sich der 34-Jährige mit dem gewonnenen Tiebreak im zweiten Abschnitt zurück und entschied auch den dritten Durchgang für sich. Der Sieg bereits zum Greifen nah. Im vierten Satz führte Federer beim Stand von 5:6 mit 40:0, ein weiterer Punkt hätte ihm zum Tiebreak gereicht. Zu diesem Zeitpunkt war er der deutlich bessere Spieler.

Wie aus dem Nichts verlor er jedoch die Konzentration und den Satz und musste sich zu allem Überfluss am Oberschenkel behandeln lassen. Im entscheidenden Durchgang stürzte Federer auf den heiligen Rasen und gab daraufhin seinen Aufschlag ab. Raonic ließ sich die Vorlage nicht mehr nehmen. "Das war ein unglaubliches Comeback von mir", sagte Raonic, der zuvor noch nie ein Grand-Slam-Finale erreicht hatte: "Roger hat so stark gespielt. Mental war es das stärkste Match meiner Karriere, aber ich bin noch nicht fertig." Der 25-Jährige trifft im Kampf um den Titel am Sonntag auf den Briten Andy Murray, der sich mit 6:3, 6:3, 6:3 gegen den Tschechen Tomas Berdych durchsetzte.

Schon im Viertelfinale war Federer nur knapp einer Niederlage entgangen. Gegen Marin Cilic lag er 0:2 nach Sätzen hinten und war bei drei Matchbällen nur je einen Punkt vom Aus entfernt. Das Spiel dauerte ebenfalls über drei Stunden. Der zweite Fünfsatz-Krimi war nun einer zu viel.

Murray Favorit gegen Raonic

Andy Murray (Foto: picture alliance/dpa/A. Rain)
Murray mühelos im FinaleBild: picture alliance/dpa/A. Rain

Das zweite Halbfinale endete mit einem mühelosen Sieg des 29-Jährigen Briten Andy Murray, der nun den zweiten Wimbledonsieg nach 2013 vor Augen hat. Damals hatte er die 77-jährige Wartezeit der Gastgeber auf einen Triumph im All England Club beendet. Das letzte Duell gegen Raonic liegt erst drei Wochen zurück. Im Endspiel des Vorbereitungsturniers im Londoner Queen's Club gewann Murray in drei Sätzen. Der unterlegene Berdych verpasste sein zweites Wimbledonfinale nach 2010. In der dritten Runde hatte der langjährige Top-Ten-Spieler die deutsche Tennishoffnung Alexander Zverev aus dem Turnier geworfen.

Grönefeld im Mixed-Finale

Nach Angelique Kerber im Einzel hat auch Anna-Lena Grönefeld im Mixed den Einzug ins Wimbledonfinale geschafft und greift dort nach ihrem zweiten Titel. Die 31-Jährige gewann an der Seite des Kolumbianers Robert Farah gegen denh Pakistaner Aisam Qureshi und Jaroslawa Schwedowa aus Kasachstan mit 6:4, 2:6 und 7:5.

Im Doppel-Halbfinale der Damen unterlag dagegen Fed-Cup-Spielerin Julia Görges mit ihrer tschechischen Partnerin Karolina Pliskova den Williams-Schwestern Serena und Venus mit 6:7 (3:7) und 4:6. Serena Williams hat damit die Chance auf zwei Titel im All England Club: Die 34-Jährige trifft am Samstag im Einzelfinale auf Angelique Kerber. Im Doppel-Endspiel bekommen es die Williams-Schwestern mit Timea Babos aus Ungarn und Jaroslawa Schwedowa aus Kasachstan zu tun.

og/sn (sid, dpa)