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Murray schreibt Geschichte

Calle Kops6. Juli 2012

Traumfinale in Wimbledon: Der Schweizer Federer will mit dem siebten Titel wieder Nummer 1 werden, Lokalmatador Murray hat mit dem ersten Finaleinzug eines Briten seit 74 Jahren die Hoffnungen schon erfüllt.

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Andy Murray nach seinem Sieg gegen Jo-Wilfried Tsonga (foto:reuters)
Bild: Reuters

Jubel machte sich am Abend endlich auch bei den einheimischen Tennis-Fans in London und Umgebung breit: Andy Murray zog als erster Brite seit Henry "Bunny" Austin 1938 (!) ins Endspiel von Wimbledon ein. Der 25-jährige Schotte setzte sich im Halbfinale mit 6:3, 6:4, 3:6, 7:5 gegen Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich durch. Murray, der von Ivan Lendl trainiert wird, könnte nun auch erster britischer Champion im All England Club seit Fred Perry 1936 werden. "Es wird eines der größten Matches meines Lebens", schätze Murray seine Lage ein, noch mit den Tränen des Glücks in den Augen: "Alle erwarten Unglaubliches von mir".

Als Favorit gilt weiter der Schweizer Roger Federer. Dieser ist nur noch einen Schritt davon entfernt, sein Reich im Südwesten Londons zurückzuerobern. Der sechsmalige Champion bezwang den Titelverteidiger Novak Djokovic im Halbfinale nach einer beeindruckenden Vorstellung mit 6:3, 3:6, 6:4 und 6:3. In seinem achten Endspiel auf dem heiligen Rasen des All England Clubs – diese Zahl ist einmalig in der Geschichte – kann sich Federer endgültig zum erfolgreichsten Spieler beim traditionsreichsten Tennisturnier krönen.

Mit einem Sieg gegen Murray schlösse der Schweizer zu Rekordhalter Pete Sampras auf und wäre nach zweijähriger Abstinenz auch wieder die Nummer 1 der Weltrangliste. Es wäre zudem sein erster Grand-Slam-Titel seit den Australian Open im Januar 2010.

Federer erleichtert und glücklich

"Ich bin so glücklich, es war ein großartiges Spiel", sagte Federer: "Es war fantastisches Tennis, auch Novak hat super gespielt. Es hat mir so viel Spaß gemacht, vor dieser unglaublichen Kulisse zu spielen." Unter dem geschlossenen Dach des Centre Court brauchte Federer 2:19 Stunden, um seine Kritiker zu widerlegen. Nachdem der 30-Jährige sechs der letzten sieben Duelle mit dem Weltranglistenersten Djokovic verloren hatte und zuletzt im Halbfinale der French Open klar in drei Sätzen unterlegen war, hatten weniger Tennis-Experten auf einen Erfolg des 16-maligen Grand-Slam-Champions gesetzt. Doch diesmal war es Djokovic, dessen Kampfkraft nicht ausreichte...