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Lifestyle

Musikalische Hilfe - Alphorntherapie gegen Mukoviszidose

Hemma Jäger18. Oktober 2012

Mukoviszidose - hinter diesem komplizierten Wort verbirgt sich eine tragische, bisher unheilbare Stoffwechselkrankheit. Es handelt sich um die häufigste erbliche Stoffwechselerkrankung. Durch eine genetische Fehlfunktion sind alle Sekrete im Körper zu zähflüssig.

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Dies führt im Laufe der Jahre zu quälenden Funktionsstörungen der Organe. So sind die Bronchien mit zähem Schleim verstopft. Heilbar ist die Krankheit bis heute nicht. Ein ganzer Komplex von Therapien verschafft aber Linderung der Symptome. Betroffene müssen sehr häufig in die Klinik, um verschiedene Behandlungsmaßnahmen zu absolvieren. Besonders belastend ist das für Kinder, die kein normales unbeschwertes Leben führen können. Sie sind durch die Krankheit eingeschränkt, oft kommt es durch die Medikamente zu Übergewicht. In der Schule werden sie mitunter ausgegrenzt. Kindgerechte Therapieangebote sollen daher auch Freude bereiten und das Selbstbewusstsein stärken, sofern dies möglich ist. Eine solche Möglichkeit ist die von der Schweizer Musikerin Eliana Burki entwickelte Alphorntherapie. "Das Alphorn ist ein meditatives, berührendes Instrument", sagt sie. Dass ausgerechnet Mukoviszidose-Patienten damit spielen sollen, hat einen einfachen Grund: Vor allem die tiefen Töne und die entstehende Vibration unterstützen, dass sich der Schleim in den Lungen löst.

Nachdem bislang nur die Folgen der Genschäden behandelt werden können, macht nun ein neuer Wirkstoff Hoffnung. Er „umgeht" praktisch die Genmutationen und könnte in den nächsten Jahren Menschen mit einer ganzen Reihe von Erbkrankheiten helfen. Das Medikament zeigt erste positive Wirkungen bei der Behandlung von Mukoviszidose und wird nun in größeren internationalen klinischen Studien getestet. In den USA ist bereits ein Medikament zugelassen worden, das direkt den zugrunde liegenden Gendefekt mildert. Es hilft allerdings nicht allen Patienten sondern nur jenen, bei denen ein ganz bestimmtes Gen betroffen ist. Sie machen eine Minderheit der Erkrankten aus. Trotzdem gibt der neue Ansatz Anlass zur Hoffung für zukünftige Entwicklung neuer Medikamente.