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Musikproduzent wegen Mordes verurteilt

30. Mai 2009

Er hat mit den Beatles gearbeitet, den Ramones und Tina Turner. Jetzt muss er vielleicht den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Der Musikproduzent Phil Spector wurde in den USA zu 19 Jahren Haft verurteilt.

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Spector (Foto: AP)
Regungslos: Spector während der VerhandlungBild: AP

Schon im April 2009 war dee US-Plattenproduzent Phil Spector wegen Mordes an der Schauspielerin Lana Clarkson verurteilt worden. Ein Richter in Los Angeles hat jetzt am Freitag (29.05.2009, Ortszeit) das Strafmaß festgelegt. Für mindestens 19 Jahre muss der 69jährige Spector hinter Gitter. Clarkson soll die damals 40-jährige Clarkson vor sechs Jahren getötet haben. Noch immer ist aber völlig unklar, was genau passiert ist. Lana Clarkson wurde im Februar 2003 erschossen in Spectors Villa aufgefunden.

Verletzter Stolz?

Lana Clarkson (Foto: AP)
Lana ClarksonBild: AP

Mehrmals soll Spector Frauen mit Schusswaffen bedroht haben. Das jedenfalls machte der Staatsanwalt in dem Prozess geltend. In der Anklage heißt es, Spector habe Lana Clarkson umgebracht, nachdem sie ihn zurückgewiesen habe. Die beiden hatten sich erst wenige Stunden vor Clarksons Tod in einem Nachtclub kennengelernt. Spector hatte ausgesagt, Clarkson habe sich in seiner Villa selbst das Leben genommen. Der wichtigste Zeuge des Prozesses war Spectors früherer Chauffeur. Er sagte aus, der Musikproduzent habe in der Mordnacht plötzlich mit einer Waffe in der Hand vor ihm gestanden und gesagt: "Ich glaube, ich habe jemanden getötet."

Zufriedener Staatsanwalt

2007 war ein erster Prozess gegen Spector gescheitert. Damals konnten sich die Geschworenen nicht einigen. Staatsanwalt Alan Jackson äußerte sich jetzt sehr zufrieden mit dem Urteil: "Wenn Du ein Verbrechen gegen einen Bürger begehst, werden wir dich verfolgen und bestrafen. Und egal wie berühmt und wohlhabend du bist, wir werden dich vor Gericht stellen."

Die Beatles bei einem Konzert (Foto: AP)
Prominente Arbeitskollegen: Die BeatlesBild: AP

Und berühmt ist Spector allemal - er gilt als einer der einflussreichsten Produzenten im Musikgeschäft. So hatte er Anfang der 1970er Jahre zum Beispiel die letzte Beatles-Platte "Let it be" produziert.

Spectors 28-jährige Frau sprach nach dem Urteil von einem traurigen Tag für alle Beteiligten.Sie wolle jetzt alles daransetzen, um die Unschuld ihres Mannes zu beweisen. Spectors Sohn Louis sagte, der Prozess zerreiße ihn: "Ich verliere meinen Vater, der sein Leben im Gefängnis verbringen wird." Aber er sagte auch: "Zur gleichen Zeit wurde auch Gerechtigkeit geübt."

chr/sti/afp/ap/dpa