"Muss sich Deutschland so in den Vordergrund drängen?" | Service | DW | 15.01.2005
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"Muss sich Deutschland so in den Vordergrund drängen?"

Wie den Tsunami-Opfern in Südostasien am besten geholfen wäre, warum Deutschland und Kuba engere Beziehungen pflegen sollten und Sinn & Unsinn eines Rauchverbots sind die Streitthemen unserer Leser diese Woche.


Tsunami-Katastrophe: Europa hilft

Muss sich Deutschland immer so in den Vordergrund drängen? […] Bei der Finanzlage sollte das Geld zum Schuldenabbau verwendet werden. Frankreich spendet 66 Millionen, das ist angemessen. (Karl-Heinz Letmathe)

Warum reichen die freiwilligen privaten Spenden nicht aus? Viele haben sich so bereits dazu überwunden etwas zu geben. Und im Nachhinein müssen doch alle etwas tragen. Bei 82,5 Mio Einwohner sind das 6 Euro und für die 38,470 Mio Erwerbstätgigen sind das 12,92. Ist das allen bewusst? Da kann ich gut nachvollziehen, warum bei dieser Politik die Gutverdiener ins Ausland ziehen und dann beispielsweise 10 Mio privat spenden. So wird es denen auch wenigstens angerechnet (Beispiel Michael Schumacher). (Timo Kröger)

Tsunami-Katastrophe: Besuche der Außenminister

Die Besuche der Außenminister sind hinsichtlich der Organisation und Durchführung der Hilfe weder nötig noch sinnvoll, sondern eher hinderlich. Sie sind nützlich für die Minister - sie erreichen Medienpräsenz - und ihre Partei; sie sind vielleicht auch für außenpolitische Ziele nützlich, insofern die Besuche Gelegenheit geben, die eigenen außenpolitischen Vorstellungen darzulegen. Allerdings halte ich diese nicht unübliche Vermengung von persönlichen und politischen Interessen mit den Bemühungen, eine Katastrophe diesen Ausmaßes zu bewältigen, unter moralischen Gesichtspunkten für unangemessen. (Michael Schmidt)

Sind Besuche der Außenminister nötig? Nein, wenn erst einmal feststeht, dass man hilft, in Südostasien diesmal also sicher nicht. Sind sie sinnvoll? Sie wären es, wenn sie dazu beitragen würden, dass die Aktionsmöglichkeiten der Helfer nicht mehr eingeschränkt werden. Insgesamt also: Sie waren diesmal weder nötig noch sinnvoll. Auch das nationale Prestige wird nicht durch "Blitzbesuche", sondern durch die Aktionen der Helfer gefördert. (Kuehnel-Kleve@t-online.de)

Kuba

Ich finde, dass es Zeit wurde, sich mit der Politik auf Cuba zu beschäftigen. Es ist zwingend notwendig, sich mit der Politik auseinanderzusetzen, um den Menschen in Cuba Erleichterungen zu verschaffen. Ich bin gerade aus Cuba zurückgekehrt, und habe selbst mit vielen Einheimischen gesprochen und ihre Lebensbedingungen besser kennengelernt. Havanna ist zwar eine schöne Stadt, aber auch eine sehr marode Stadt. Restaurierungen werden nur durch die UNICEF für die Kolonialbauten bezahlt. Alle anderen Häuser verfallen. Das war nur ein Beispiel. Ich selbst stamme aus der ehemaligen DDR, aber solche Verhältnisse hatten wir nicht.(Sieglinde Herrmann)

Von der diplomatischen Annäherung halte ich nichts, da in Kuba die Menschenrechte nicht beachtet werden. Castro will nur das Geld der Urlauber, damit er politisch überleben kann. (Wolfgang Burbeck)

Ich würde mich sehr freuen, wenn Kuba sich Deutschland annähern würde und umgekehrt. Denn die kubanische Geschichte ist hoch interessant und Kuba ist unabhängig von den USA und bietet denen seit 1960 die Stirn. Ich selber finde, Kuba kann nur wieder auf die Beine kommen, wenn die Wirtschaft dort angetrieben wird und wenn Kuba nicht isoliert wird. Auch, wenn dort Kommunismus herrscht, sind es auch nur Menschen, die dort leben. Ich würde mir Kuba gerne mal anschauen. (Martin Beyer)

Diplomatische Annäherung finde ich gut. Danach folgt die Wirtschaft. In solch schwieriger Zeit kann auch Handel mit Kuba getrieben werden. Warum soll nur China Nickel auf Kuba abbauen? Es gibt viele Möglichkeiten und wirtschaftliche Phantasien. […] Kuba-Experte Bert Hoffmann hat sich in Prag nicht richtig umgehört: Die Menschenrechte in Kuba sind für die Leute kein Thema, wohl aber für Havel und einige wenige tschechische Politiker. (Karl)

Rauchverbot

Die Diskussion um ein Rauchverbot in Deutschland ist lächerlich! Man muss erwachsene Menschen schon selbst entscheiden lassen, ob sie rauchen oder Alkohol trinken. Solche Versuche, mündige Menschen zu reglementieren, sind eine Frechheit! Seit Jahrzehnten haben es Raucher und Nichtraucher geschafft, nebeneinander zu leben, und nur weil plötzlich eine Seite (nämlich die Nichtraucher) für sich entschieden hat, dass sich das ändern soll, wird so ein Theater um dieses Thema gemacht. […] Die Nichtraucher sollten den Rauchern dankbar sein, dass es nicht auf anderen Gebieten weiter Steuererhöhungen gegeben hat, denn wenn von heute auf morgen alle Raucher aufhören würden, hätte der deutsche Staat ein großes Steuerloch.(D.M., silentbob@deg.net)

Ein Verbot von Rauchgasemissionen in öffentlichen Einrichtungen wie Bars und Kneipen ist selbstverständlich. Wer rauchen will, kann nach draußen gehen. Dies steigert die Gastronomie-Umsätze genauso wie die Zufriedenheit der Touristen und Gäste.(Sebastian)

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