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Politik

Tatverdächtiger in St. Petersburg festgenommen

30. Dezember 2017

Der Tatverdächtige soll am Mittwoch eine selbstgebaute Nagelbombe in einem Supermarkt in der russischen Stadt zur Explosion gebracht haben. Führten Bilder einer Überwachungskamera die Ermittler auf seine Spur?

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Russland | Explosion in einem Supermarkt in St. Petersburg
Bild: Reuters/A. Vaganov

Drei Tage nach dem Anschlag in St. Petersburg ist ein Tatverdächtiger nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes (FSB) gefasst worden. Der Mann sei bei einem Sondereinsatz festgenommen worden, teilte der FSB mit. "Der Verdächtige wird derzeit vernommen", sagte eine Sprecherin der Ermittlergruppe, ohne weitere Details zu nennen.

Am Donnerstag veröffentlichte Bilder eines Überwachungsvideos aus dem Supermarkt zeigten einen jungen Mann mit Kapuzenjacke und einem offenbar schweren Rucksack als möglichen Täter. Er soll das Gepäckstück im Schließfach der Supermarkt-Kette Perekrestok deponiert und daraufhin das Geschäft im Osten der Stadt verlassen haben. Die selbstgebaute Nagelbombe mit einer Sprengkraft von etwa 200 Gramm Dynamit war in einem Schließfach explodiert. Die Detonation ereignete sich mitten im größten Geschäftstrubel zur Vorbereitung auf die Feiern zum Jahreswechsel und das orthodoxe Weihnachtsfest am 7. Januar.

Russland | Explosion in einem Supermarkt in St. Petersburg
Blick in den Schließfachbereich am Tag nach der ExplosionBild: Reuters

Bei dem Anschlag, den die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) für sich reklamiert hatte, waren 18 Menschen verletzt worden. Acht Verletzte befanden sich am Samstag weiterhin im Krankenhaus.

St. Petersburg ist die zweitgrößte Stadt Russlands und einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft 2018. Im April riss bei einem Anschlag in der U-Bahn der Stadt ein Attentäter 16 Menschen mit in den Tod. Zu der Tat hatte sich eine Terrorgruppe mit Verbindungen zum Al-Kaida-Netzwerk bekannt.

Seit 2015 gemeinsam mit Assad gegen Rebellen

Die IS-Terrormiliz und der syrische Arm von Al-Kaida haben Russland mehrfach mit Anschlägen gedroht, seit die russischen Streitkräfte im Syrien-Krieg an der Seite von Präsident Baschar al-Assad kämpfen. Die russischen Geheimdienste rechnen damit, dass nach der militärischen Niederlage des IS in Syrien und im Irak vermehrt islamistische Kämpfer nach Russland einsickern.

qu/gri (afp, dpa, rtre)