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IS greift nach Mallorca

19. April 2016

Der Mann soll von der Ferieninsel aus neue Kämpfer für die Terrormiliz angeworben haben. In Belgien gilt weiterhin die zweithöchste Terrorwarnstufe - die Behörden haben beunruhigende Hinweise.

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Spanien Madrid Polizei Islamischer Staat IS Durchsuchungen Festnahmen
Bild: picture-alliance/dpa/C.Cladera

Bei dem in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca festgenommenen Mann handelt es sich laut spanischem Innenministerium um einen 26-jährigen Marokkaner. Von ihm sei eine "eindeutige Bedrohung für die nationale Sicherheit" ausgegangen. Er soll in Internetforen versucht haben, Terroristen für den "Islamischen Staat" (IS) anzuwerben. Außerdem habe er angeboten, ihnen bei der Organisation ihrer Reise in die Konfliktgebiete in Syrien behilflich zu sein.

Die Polizei fand den Verdächtigen in seiner Wohnung im Stadtteil Son Gotleu. An dem Zugriff waren den Angaben zufolge 15 bewaffnete Beamte beteiligt (Artikelbild). Der Tourismusminister und Vizeregierungschef der Balearen, Biel Barceló, betonte, bei dem Festgenommenen habe es sich um einen einzelnen Terror-Propagandisten gehandelt, der auf der Insel keine Anschläge geplant habe. "Es gibt noch nicht einmal Indizien, dass er hier ein Attentat vorbereiten wollte", zitierte die "Mallorca Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe den Politiker.

Italien: Keine Terrorgefahr für Urlauber

Der italienische Geheimdienst wies Berichte zurück, wonach Terroristen Anschläge auf Touristen an Stränden in Italien und Spanien planten. "Wir haben keine Ahnung, woher diese Nachricht stammt", hieß es in Geheimdienstkreisen. Solche Berichte würden in einem ohnehin schwierigen Moment unnötigen Alarm auslösen.

Die "Bild"-Zeitung hatte unter Berufung auf Ermittlerkreise deutscher Sicherheitsbehörden berichtet, islamische Terroristen planten in diesem Sommer Anschläge in italienischen und spanischen Urlaubszentren. Sie würden sich als fliegende Händler tarnen. Diese angeblich aus Afrika stammenden Hinweise hätte, so die Boulevardzeitung, der italienische Geheimdienst übermittelt.

Belgien Brüssel Straße Gericht Polizei Terrorwarnstufe Sicherheit
Belgische Sicherheitskräfte bleiben in AlarmbereitschaftBild: Getty Images/AFP/J.Thys

Belgien warnt vor noch mehr IS-Terroristen

Nach Einschätzung belgischer Behörden hat der IS weitere Kämpfer für Anschläge nach Europa geschickt. Aus diesem Grund werde die Terror-Warnstufe drei beibehalten, sagte Paul Van Tigchelt, der Sprecher der zentralen Einrichtung zur Bewertung der Terrorbedrohung (Ocam) in Brüssel. Es ist die zweithöchste Stufe. Sie signalisiert, dass ein Angriff möglich und wahrscheinlich ist.

Nach den Anschlägen auf den Flughafen von Brüssel und eine Metrostation in der belgischen Hauptstadt am 22. März dieses Jahres hatten die Behörden zunächst die höchste Gefährdungsstufe vier ausgerufen und nach zwei Tagen auf drei herabgesetzt. Bei den Attentaten islamistischer Selbstmordattentäter wurden insgesamt 32 Menschen getötet und mehrere Hundert verletzt.

mak/rb (dpa, rtr)