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Politik

Terrorverdacht: Nigerianer in Bayern gefasst

26. Januar 2018

Deutsche Sicherheitsbehörden haben in Bayern einen mutmaßlichen Kämpfer der nigerianischen Terrormiliz Boko Haram festgenommen. Der Bundesgerichtshof erließ Haftbefehl gegen den 27-Jährigen.

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Deutschland Symbolbild Polizei Deutschland
Bild: picture alliance/dpa/A. Weigel

Der Nigerianer sitze wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung in Untersuchungshaft, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Er stehe im Verdacht, sich im Jahr 2013 der Islamistengruppe Boko Haram angeschlossen und an Angriffen auf Zivilisten teilgenommen zu haben.

Nach Angaben der Behörde gab der Verdächtige selbst an, unter anderem an Attacken auf zwei Schulen und ein Dorf in Nigeria mitgewirkt zu haben und dabei selbst jeweils mehrere Menschen getötet zu haben. Er soll ferner bei einem Überfall auf ein Dorf beteiligt gewesen sein, bei dem Mädchen als Geiseln genommen wurden und eine Kirche niedergebrannt wurde.

Der 27-Jährige war demnach bereits am Mittwoch im Regierungsbezirk Oberbayern vorläufig festgenommen worden. Am Donnerstag erließ der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe auf Antrag der Bundesanwaltschaft dann einen Haftbefehl gegen ihn.

Nicht nur in Nigeria aktiv

Die radikal-religiöse Vereinigung Boko Haram will die nigerianische Regierung stürzen und einen allein auf islamischem Recht (Scharia) basierenden Gottesstaat errichten. Die Organisation versucht dies laut Bundesanwaltschaft insbesondere durch gezielte Tötungen, Geiselnahmen und Entführungen zu erreichen. Der Terror richte sich systematisch gegen Repräsentanten des nigerianischen Staates und auch gegen die Zivilbevölkerung. Boko Haram ist mit der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) verbündet und kämpft vorwiegend im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias für ihre Ideen. Die Miliz verübt aber auch Terrorangriffe in den Nachbarstaaten Kamerun, Tschad und Niger.

kle/sti (dpa, afp)