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Mühsamer Erfolg für die deutschen Handballer

19. Januar 2018

Tolle Torhüter und eine verbesserte Verteidigung verhelfen dem DHB-Team bei der EM gegen Tschechien zum Sieg. Der harmlose Angriff sorgt allerdings dafür, dass darum lange gezittert werden muss.

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Kroatien Handball-EM: Deutschland - Tschechien
Bild: Reuters/A. Bronic

22:19 (9:10) gegen Tschechien – ihre Pflicht zum Auftakt der Hauptrunde haben die deutschen Handballer erfüllt. Mehr aber auch nicht. Lediglich die letzten zehn Minuten der Partie machen Hoffnung. Erst in dieser Phase lief es richtig rund bei den Bad Boys: in der Abwehr engagiert und zupackend, vorn im Angriff variabel und effektiv. Nur so können die deutschen Handballer auch gegen Dänemark und Spanien, die nächsten, stärkeren Gegner bestehen.  

Schleppende erste Halbzeit

Wie schon in der durchwachsenen Vorrunde, in der das Team ohne das nötige Selbstvertrauen agiert hatten, präsentierte sich die DHB-Auswahl gegen das bisherige Überraschungsteam des Turniers jedoch lange weit unter ihren Möglichkeiten. Dabei reagierte Bundestrainer Christian Prokop auf die viel kritisierte Leistung im letzten Vorrundenspiel gegen Mazedonien (25:25) und veränderte seine Startformation auf drei Positionen. Im Tor begann erstmals Heinevetter, der von der ersten Sekunde an voll konzentriert agierte und der Abwehr mit einer starken Leistung Sicherheit gab. Im rechten Rückraum startete Kai Häfner, der gleich das erste deutsche Tor erzielte, und auf Rechtsaußen Patrick Groetzki.

Der deutschen Mannschaft war zwar der Wille anzumerken, das Ruder herumzureißen. Doch im Angriff agierte das Team erneut erschreckend schwach. Immer wieder spielten beim Abschluss die Nerven nicht mit. Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki ließen beste Konterchancen ungenutzt, Julius Kühn agierte im Rückraum völlig verunsichert und setzte alle Würfe neben das Tor. Da auch Häfner und Philipp Weber nicht aus der Distanz trafen, versäumte es die DHB-Auswahl, ihre erste Zwei-Tore-Führung (7:5/15.) auszubauen. Stattdessen zogen die Tschechen, die in der Vorrunde schon Olympiasieger Dänemark düpiert hatten, mit einem 3:0-Lauf wieder vorbei.

Problemfeld Angriffsspiel

Kroatien Handball-EM: Deutschland - Tschechien
Erleichterung auf der deutschen Bank: Bundestrainer Prokop (1.v.l.) jubeltBild: Reuters/A. Bronic

Einziger Lichtblick in der Offensive war Fäth, der aber weitgehend auf sich allein gestellt war. Fünf Minuten vor der Halbzeit brachte Prokop daher Steffen Weinhold. Doch auch der beste DHB-Schütze aus dem Mazedonien-Spiel konnte nicht verhindern, dass der Titelverteidiger mit einem Pausenrückstand in die Kabine ging. "Außer Fäth kommen wir mit zu wenig Schwung auf die gegnerische Abwehr", stellte Gensheimer in der Pause fest. "Es ist viel zu leicht für die Tschechen, unseren Angriff zu unterbinden."

Auch nach dem Wechsel wurde es nicht viel besser, denn immer wieder wurden vorne leichte Bälle verworfen. Einzig der überragende Heinevetter hielt das DHB-Team im Spiel. Selbst als in der 42. Minute erstmals wieder eine Führung gelang, gab dies keine Sicherheit. So blieb es spannend bis zur Schlussphase, in der die deutsche Mannschaft das bessere Ende für sich hatte. Vor allem eine Sechs-Tore-Serie von 16:18 auf 22:18 und der inzwischen eingewechselte Torhüter Andreas Wolff, der ebenso wie Heinevetter stark spielte, retteten den wichtigen Sieg.

jk/sw (sid,dpa)