1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Nach den Gipfeln ist vor dem Gipfel

Zusammengestellt von der Deutschen Presse Agentur28. August 2002

Der Weltgipfel in Johannesburg, der soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele vereinen soll, baut neben der auf dem Erdgipfel in Rio beschlossenen Agenda 21 unter anderem auf folgende Abkommen auf.

https://p.dw.com/p/2Zws
UN-Konferenz in MonterreyBild: AP

Millenniums-Deklaration - New York 2000: Mehr als 150 Staats- und Regierungschefs setzen sich bis 2015 hohe Ziele. Sie wollen unter anderem den Anteil der rund 1,2 Milliarden Menschen halbieren, die mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen, ebenso den Anteil der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser. Jedes Kind soll eine komplette Grundschulausbildung erhalten. Die Staaten möchten die Sterblichkeit der Kinder unter fünf Jahren halbieren sowie die Ausbreitung von Aids und Malaria stoppen. Um die Ziele zu erfüllen, muss nach Aussagen von UN-Generalsekretär Kofi Annan die Entwicklungshilfe fast verdoppelt werden.

WTO-Kompromisspapier - Doha 2001: Die Welthandelsorganisation (WTO) beschließt im Golfstaat Katar, Umweltaspekte und nachhaltige Entwicklung in die künftigen Verhandlungen aufzunehmen. Industrienationen wollen ihre Exportsubventionen auf Agrarprodukte verringern, damit sie nicht mehr die Agrarerzeugnisse der armen
Länder wie etwa Baumwolle aus dem Markt verdrängen. Auch Zollschranken sollen abgebaut werden. Über diese Punkte wollen die Staaten zunächst drei Jahre verhandeln.

Süßwasser-Katalog - Bonn 2001: Die Süßwasserkonferenz verabschiedet einen Katalog von 26 Empfehlungen für den Johannesburg- Gipfel, wie man bis 2015 die Zahl der Menschen halbieren kann, die keinen Zugang zu ausreichendem und sauberem Trinkwasser haben. Allerdings gebe es dafür bislang bei weitem nicht genug Geld.

Monterrey-Konsens 2002: Auf der UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung im mexikanischen Monterrey kündigen die USA und die EU eine Aufstockung der Entwicklungshilfe an. Washington will seine Leistungen bis 2006 von 10 Milliarden Dollar (10 Mrd Euro) pro Jahr auf 15 Milliarden erhöhen, Brüssel seine von 25 Milliarden auf 32 Milliarden Dollar aufstocken. Zugleich stimmen die Teilnehmer darin überein, dass zur Bekämpfung der Armut eine Ausweitung des Handels eine vorrangige Rolle spielen müsse. Den Entwicklungsländern wird im Monterrey-Konsens eine Serie von Eigenanstrengungen abverlangt, wie etwa gute Regierungsführung, Verbesserung der Investitionsbedingungen und Kampf gegen die Korruption. Die EU hatte schon zuvor auf dem EU-Gipfel in Barcelona beschlossen, bis 2006 ihre Hilfe auf 0,39 Prozent des Bruttosozialproduktes zu steigern.