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"Nach Partnern im Osten suchen"

2. Oktober 2003

- Slowenien besinnt sich wieder auf den russischen Markt

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Ljubljana, 1.10.2003, DELO, slowen.

(...) Der slowenischen Politik sind trotz der zahlreichen bilateralen Gespräche auf höchster Ebene, die in den letzten Jahren geführt worden sind, größere geschäftliche Erfolge auf dem russischen Markt versagt geblieben. Die unerfahrenen Diplomaten, die zum Westen hin starrten, haben es versäumt, in Russland einen ernsthaften Geschäftspartner zu erblicken. Erstmals wurde man sich dessen bewusst, als - durch irgend einen glücklichen Zufall - der russische und der amerikanische Präsident Wladimir Putin und George Bush sich erstmals in Slowenien trafen. Die Freundschaft zwischen den beiden ehemaligen "Supermächten" hat sich erst nach dem 11. September 2001 weiter verstärkt, nachdem Putin als Erster Bush sein Beileid und seine Unterstützung im Kampf gegen den neuen gemeinsamen Feind ausgesprochen hatte. Zur selben Zeit wie der Westen begann auch Ljubljana Moskau als Verbündeten zu betrachten.

In Ljubljana wird Politikern nun verspätet klar, dass Slowenien im Osten nach Partnern suchen sollte. Es scheint, einige von ihnen hätten soeben festgestellt, dass es auf den überfüllten europäischen oder den geschützten amerikanischen Märkten für die slowenische Wirtschaft keine großen Möglichkeiten gibt. Denjenigen slowenischen Geschäftsleuten, die auf dem russischen Markt bereits erfolgreich sind, braucht dies nicht erklärt zu werden; es könnte aber für diejenigen bereits zu spät sein, die dies nicht rechtzeitig begriffen haben. Der Wettbewerb wird immer härter. Da Russland aber nicht der einzige Nachfolger der Sowjetunion ist, gibt es Möglichkeiten auch auf jenen Märkten, die westliche Unternehmer nicht betreten wollen oder die nicht den Mut dazu haben. Politiker und Diplomaten könnten schon heute darauf aufmerksam machen. Vielleicht gib es dafür heute mehr Möglichkeiten als zuvor. (...) Wie stark ein Land ist und welche nationalen Interessen es vertritt, wird nicht an abstrakten politischen Erklärungen gemessen, sondern an der konkreten wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Und deren Maßstab sind die Devisen. (Überschrift von MD) (TS)