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NASA baut zweiten Mars-Roboter

21. August 2012

Erst vor zwei Wochen war der Rover "Curiosity" erfolgreich auf dem Mars gelandet. Nun bereitet die US-Weltraumbehörde NASA eine neue Mars-Mission vor. 2016 soll der Roboter "Insight" zum Roten Planeten fliegen.

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So soll der neue "Insight"-Roboter mit seinen Sonnensegeln aussehen (Foto: AP)
NASA InSight Lander Mars BohrungBild: NASA/dapd

Ziel der Mission "Insight" ist es, den Mars-Kern zu untersuchen. Dazu soll ein mit Sonnenenergie angetriebenes Roboterlandefahrzeug mit zwei zentralen Messinstrumenten auf den Roten Planeten gebracht werden. Diese sollen die Größe, Zusammensetzung und Temperatur des Mars-Kerns untersuchen. Ein Seismometer aus Frankreich soll herausfinden, ob es auf dem Planeten Erdbeben gibt. Und ein spezielles Thermometer soll messen, wie viel Hitze aus dem Marskern aufsteigt. Dabei wird ein deutscher Bohrer zum Einsatz kommen, der neun Meter in den Boden eindringen kann. Die Forscher erhoffen sich von der Mission Erkenntnisse, die aufhellen, wie steinige Materialien auf der Erde entstanden.

Die Kosten der auf zwei Jahre veranschlagten Mission liegen bei 425 Millionen Dollar (345 Millionen Euro), wie die NASA mitteilte. Die Behörde gab dem Projekt den Vorzug vor zwei Missionen zum größten Saturnmond Titan und einem Kometen.

Erster erfolgreicher Lasertest von "Curiosity"

Unterdessen bestand der Rover "Curiosity" erste "Gesundheitschecks". Am Montag streckte der Rover erstmals seinen Roboterarm auf dem Mars aus. Zudem absolvierte das Gefährt erfolgreich einen Laser-Funktionstest. Dabei nahm es zum ersten Mal einen Gesteinsbrocken unter die Lupe. Nach Angaben der NASA analysierte "Curiosity" mit seinem "Chemistry and Camera Instrument" (ChemCam) einen faustgroßen Stein. Die ersten Ergebnisse, die der Roboter zur Erde zurückfunkte, sind nach Einschätzung von Forschern vielversprechend.

Mit einem Laser tastete der Roboter den Stein ab, der in 2,5 Metern Entfernung auf dem Marsboden lag. Durch den Laserbeschuss seien Atome im Gestein angeregt worden und hätten Lichtsignale ausgesendet, die wiederum von einer Teleskopkamera aufgenommen worden seien. Anhand der unterschiedlichen Lichtfarben können Forscher die verschiedenen Elemente in dem Gestein identifizieren.

Der Curiosity-Rover fotografiert seinen eigenen Roboterarm (Foto: dpa)
Mars Curiosity Rover 20.08.2012Bild: picture-alliance/dpa

Rover geht auch spazieren

Die Wissenschaftler testen derzeit noch die übrigen Funktionen von "Curiosity". An diesem Mittwoch steht für den Rover eine erste Probefahrt an. Das Gefährt werde etwa drei Meter rollen, nach rechts abbiegen und schließlich in einer neuen Parkposition verharren, teilte Projektleiter Mike Watkins mit. Vier der sechs Räder von "Curiosity" seien bereits gedreht worden, um die Steuerung zu testen.

Gelingt die Probefahrt, soll sich der Roboter täglich Dutzende Meter auf der Mars-Oberfläche fortbewegen. Bei seinem fast zweijährigen Einsatz auf dem Mars soll "Curiosity" dann auch den fünf Kilometer hohen Mount Sharp ansteuern und dabei mehrere Felsbrocken mit dem Laser beschießen.

"Curiosity" war nach einer mehr als achtmonatigen Reise durchs All am 5. August auf dem Mars gelandet. Er sendete bereits spektakuläre Farbbilder, auf denen die Landschaft des Kraters Gale zu sehen ist, in dem sich der 900 Kilo schwere Erkundungsroboter von der Größe eines Autos derzeit befindet. Die Mission kostet rund 2,5 Milliarden Dollar. Damit ist "Curiosity" der teuerste und ausgefeilteste Roboter, der je für die Erforschung eines anderen Planeten gebaut wurde.

kle/fab/haz/kis (dapd, afp, rtr)