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NASA Poop Challenge: Auf der Suche nach dem Klo im All

24. November 2016

Schwerelos aufs Klo? Eher beschwerlich in die Windel. In Kosmonautenanzügen gibt es nur diesen einen Weg für die Notdurft. Die NASA will den Missstand beheben und bittet im Netz um Vorschläge für einen Windelersatz.

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Selfie Alexander Gerst im All, Foto: picture-alliance/dpa/A. Gerst
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gerst

Stell dir vor, du fliegst im Raumanzug durchs All. Plötzlich: Ein Grummeln im Bauch, da will was raus. Doch wohin? Einfach rein in den Anzug? Nein! In die Windel. Bis jetzt war das nur ein kleines Problem, denn die NASA flog ihre Internationale Raumstation ISS so nah an der Erde, dass sie im Katastrophenfall - zum Beispiel bei Druckverlust in der Raumstation - nur einige Stunden zu einem Klo mit Gravitationskräften brauchte. Mittlerweile geht die ISS auf größere Distanzen zu ihrem Heimatplaneten - und die Windel wäre bei einem Desaster im Weltall heillos überfüllt. Denn dann bräuchten die Raumfahrer bis zu 144 Stunden zu einem stillen Örtchen auf ihrem Heimatplaneten. 

Die NASA will das nicht mehr länger mit ansehen und hat eine "Poop Challenge" ausgerufen. Die Herausforderung: ein System zu entwickeln, das im Astronautenanzug alle menschlichen Exkremente sammelt, die im Weltall sonst schwerelos herumfliegen würden. Normalerweise dauert es "nur" rund zehn Stunden, bis die Raumfahrer ihren Overall in der Raumstation wieder ablegen können. In Krisenfällen können aber auch mal sechs Tage daraus werden - 144 Stunden! Das interne Klo soll also groß genug sein, um die Fäkalien eine knappe Woche lang sicher zu verwahren.

Space Toilet ISS, Foto: picture-alliance/dpa/NASA
Auf dem Klo in der Internationalen Raumstation ist alles geregelt - ein Trichter saugt ab, was nicht herumfliegen sollBild: picture-alliance/dpa/NASA

30.000 Euro winken für die Astronauten-Toilette

Das Gute daran: Die NASA ruft alle auf, noch bis zum 20. Dezember an der Challenge mitzumachen - dem Gewinner winken 30.000 Dollar Preisgeld. Im Forum der Challenge-Seite tauschen sich schon jetzt einige Poop-Innovatoren zu ihren Ideen aus. Eine Nutzerin schlägt eine Art Staubsauger vor: "Warum bauen wir nicht eine Hose, die mit einem Dampfstaubsauger durch ein Rohr verbunden und an die Größe der Person angepasst ist? Der Staubsauber sollte eine Art Reservoir enthalten. Der Dampf soll dabei helfen, dass der Stuhl nicht am Inneren des Rohrs festklebt."

Ein anderer User schlägt vor, kleine schwarze Löcher einzusetzen, in dem die Exkremente verschwindet. Ein Dritter fragt sich, ob auch bestimmte "männliche biologische Funktionen" berücksichtigt würden und meint, dass Unisexadapter out seien. 

Zumindest innerhalb der Internationalen Raumstation ISS gibt es ein Klo, obwohl auch hier alles schwerelos herumfliegt. Wie das Ganze trotzdem funktioniert - nämlich mit Trichtern und Saugern - erklärt die Astronautin Sunita Williams in ihrem Video ab Minute 4:46.