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NATO-Bericht nicht überzeugend

2. November 2009

Die Bundeswehrführung stellt sich hinter den Angriffsbefehl auf zwei Tanklastzüge in Kundus. Die Opposition im Bundestag ist nicht überzeugt. Sie fordert von Verteidigungsminister zu Guttenberg eine klare Stellungnahme.

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Kaum im neuen Amt, soll Verteidigungsminister zu Guttenberg Stellung beziehen.Bild: dpa

"Das muss auf politischer Eberne diskutiert werden und nicht durch den Generalinspekteur", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold. Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan hatte nach einer ersten Auswertung der NATO-Untersuchung betont, er habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass der Kommandeur des Wiederaufbauteams in Kundus, Oberst Georg Klein, und die deutschen Soldaten militärisch angemessen gehandelt haben.

Sondersitzung des Bundestags Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zum Luftangriff in Afghanistan
Wenige Tage nach dem Luftangriff gab es im Bundestag die erste Diskussion zum Thema.Bild: picture-alliance/ dpa

Arnold dagegen hat den Eindruck, es solle abgewiegelt werden. Einen ähnlichen Tenor hat der Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Demnach weist der NATO-Bericht zu dem Vorfall auf klare Fehler in der Operationsführung hin. Der Kommandeur Oberst Georg Klein habe sich nicht an das Standard-Einsatzverfahren gehalten. SPD und Grüne fordern jetzt schnelle Einsicht in die bisher geheim gehaltenen Unterlagen. "Das Parlament muss ohne Verzögerung unerrichtet werden," fordert Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin.

Afghanistan / Tanklastwagen / Bundeswehr
Kurz vor dem Angriff hatten die Taliban kostenlos Benzin aus den entwendeten Tanklastern an die lokale Bevölkerung verteilt.Bild: AP

Bei dem Luftangriff auf zwei von den Taliban entführte Tanklastzüge Anfang September waren zahlreiche Afghanen ums Leben gekommen, darunter auch viele Zivilisten. Die genaue Opferzahl ist der NATO zufolge inzwischen nicht mehr zu bestimmen. Die Angaben schwanken zwischen 17 und 142 Toten und Verletzten.

Autorin: Nicola Reyk (dpa, afp)
Redaktion: Thomas Latschan