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Politik

Die "Stimme der Päpste" ist tot

6. Juli 2017

Mehr als zwei Jahrzehnte - so lange wie keiner bisher - übte Joaquin Navarro-Valls das Amt des Vatikan-Sprechers aus. Nun starb er nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren.

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Joaquin Navarro-Valls
Bild: Picture-alliance/dpa/epa/P. Hertzog/Pool

Der langjährige Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Joaquin Navarro-Valls, ist tot. Das bestätigte der jetzige Vatikan-Sprecher Greg Burke über den Kurznachrichtendienst Twitter, wo er ein Foto des Spaniers an der Seite von Papst Johannes Paul II. veröffentlichte.

Johannes Paul II. hatte den studierten Mediziner, Psychologen und Journalisten Ende 1984 an die Spitze des Pressebüros berufen und ihn dort für sein gesamtes weiteres Pontifikat (bis 2005) belassen. In Diensten von Papst Benedikt XVI. stand Navarro-Valls dann noch ein weiteres Jahr, ehe er auf eigenen Wunsch 2006 abgelöst wurde.

Allseits respektiert

Navarro-Valls war mit dem Auftrag angetreten, die Arbeit des vatikanischen Presseamtes neu zu organisieren, was ihm zum Erstaunen vieler auch gelang. Er erarbeitete sich einen guten Ruf, galt als professionell und allseits respektiert. Navarro-Valls sorgte nicht nur für die Weitergabe der Nachrichten aus dem Vatikan an die akkreditierten Journalisten durch das mittägliche Pressebulletin "Bollettino" und die Beantwortung vieler Anfragen. Er führte auch neue Dienste ein, wie den agenturähnlichen "Vatican information service" (VIS), mit dem er Botschafter und Bischöfe in aller Welt kompakt und rasch unterrichtete.

Geprägt war Navarro-Valls' Leben und Arbeit durch seine Mitgliedschaft in der konservativen Organisation Opus Dei. Diese habe ihm den Weg gezeigt, aus seinem beruflichen und seinem religiösen Leben eine Einheit zu machen, sagte der frühere Rom-Korrespondent der spanischen Zeitung ABC einmal. Seinen letzten großen Auftritt hatte Navarro-Valls im Frühjahr 2011, als er zur Seligsprechung von Johannes Paul II. vor rund 200.000 Menschen "seinen Pontifex" würdigte.

wa/qu (kna, dpa)