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Nazi-Waffe am Kalaschnikow-Denkmal in Moskau?

23. September 2017

Verwechslung an Russlands Denkmal für den Waffenbauer Michail Kalaschnikow: Ausgerechnet ein Sturmgewehr der deutschen Wehrmacht wurde am Sockel entdeckt. Absicht - oder war das Internet Schuld?

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Russland Einweihung Kalaschnikow Denkmal in Moskau
Bild: Getty Images/AFP/M. Zmeyev

Das jedenfalls behauptet der Künstler Salawat Schtschwerbakow. Der 62-jährige Bildhauer hat das rund 500.000 Euro teure Denkmal mitten in Moskau entworfen. "Wir suchen für unsere Arbeit in verschiedenen Quellen: Museen, Bücher, Internet." Dieses Gewehr-Schema komme aus dem Netz: "Im Internet gibt es manchmal Fehler. Vorwürfe, dass das eine Provokation sei, sind seltsam. In unserem Team arbeiten Patrioten", sagte Schtschwerbakow.

Absicht oder Versehen?

Die Panne wurde nur drei Tage nach der Installation des Denkmals am Dienstag für den russischen Waffenbauer Michail Kalaschnikow entdeckt. In einem Sockelrelief hat sich zwischen die martialische Darstellung von Waffen der Marke Kalaschnikow die schematische Zeichnung eines StG 44 geschlichen. Dieses Sturmgewehr nutzten Nazi-Truppen im Zweiten Weltkrieg. Entdeckt hat ein russischer Historiker namens Juri Pascholok den Fehler und ihn bei Facebook veröffentlicht. Pascholok und andere Moskaupatrioten witterten sofort eine Provokation.

Kalaschnikow-Denkmal in Moskau Karikatur Sergey Elkin
Das Denkmal aus der Feder des Karikaturisten Sergey Elkin

Umstrittene Hommage an einen Waffenhersteller

Umstritten ist der rund acht Meter große Bronze-Koloss in einem friedlichen Stadtzentrum von Moskau ohnehin. Kritiker sehen darin eine Gewaltverherrlichung, die dort nichts zu suchen habe.

Die Darstellung der Nazi-Waffe, die sich nur durch ein paar Striche von einer Kalaschnikow unterscheidet, konnte inzwischen korrigiert werden. Es wurde eine wenige Millimeter dünne Schicht vom Sockel weggefräst. So konnte die korrekte Zeichnung der originalen Kalaschnikow eingefügt werden.

so/as (dpa, AFP)