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Sorgenkind wieder da

8. Dezember 2010

Arcandor gibt es nicht mehr. Der Handelsriese ging pleite und wurde zerschlagen. Inzwischen glänzen aber einige frühere Tochterunternehmen wieder, beispielsweise der Versandhändler Neckermann.

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Neckermann-Emblem / Logo am Gebäude in Frankfurt, Hanauer Strasse (Foto: DW)
Im Online-Geschäft erfolgreichBild: DW

Neckermann ist wieder da. Das Traditionshaus hat sich selbständig gemacht und gehört heute dem US-Finanzinvestor Sun Capital. Nach langer Durststrecke ist die Trendwende geschafft. In diesem Jahr steigen Umsatz und Gewinn wieder. Allein in Deutschland setzte das Unternehmen in den ersten drei Quartalen 20 Prozent mehr um als im Jahr zuvor. Das von Josef Neckermann im April 1950 gegründete Traditionshaus sieht seine Zukunft im Onlinegeschäft, wie auch der heutige Firmenname mit dem "de" am Ende signalisiert. Seit 15 Jahren sind die Frankfurter im Internet aktiv. Neckermann steht nach Angaben von Pressesprecherin Anne Putz mittlerweile hinter Amazon und Otto auf Rang drei der drei größten Online-Händler in Deutschland.

15 Jahre Online-Geschäft

Pressesprecherin Anne Putz (links) und Alexandra Eichhorn (rechts), Pressereferentin (Foto: DW)
Zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit: Anne Putz und Alexandra EichhornBild: DW

Neckermann bietet mittlerweile über 700.000 Produkte im Onlineshop an, während es im Katalog 6.000 sind, sagt Pressesprecherin Anne Putz. Der Onlineshop feiert 2010 sein 15 jähriges Bestehen. In den nächsten drei Jahren sollen über 50 Millionen Euro in Technologien für den Internet-Handel investiert werden. 80 Prozent der Neukunden sind Onlinekunden. Den tausend Seiten starken Neckermann-Katalog allerdings, den werde es auch weiterhin geben, sagt Anne Putz: "Auch ältere Menschen kaufen mittlerweile online ein. Sie nehmen den Katalog als Impulsgeber, das heißt, sie gucken ihn sich an und dann kaufen sie online ein."

Damit das Jubiläum auch bei den Kunden ankommt, bringen die Neckermänner in diesem Jahr diverse Geschenkpakete auf den Weg. Dazu gehören, so Pressereferentin Alexandra Eichhorn, attraktive Rabatte. Darüber hinaus werden die Kunden aufgerufen, ihren größten Wunsch zu nennen: "Wir haben bislang an die 50 davon erfüllt. Das sind Sortimentswünsche gewesen, aber auch ganz ausgefallene Dinge wie ein Schokoladenkochkurs oder beispielsweise die Einrichtung eines Fitnessstudios in einem Seniorenwohnheim."

Neue Jobs entstehen

Neckermann-Kataloge (Foto: DW)
Den dicken Katalog gibt es auch weiterhinBild: DW

Nach Angaben der Geschäftsleitung wird Neckermann in diesem Jahr allein in Deutschland rund 860 Millionen Euro umsetzen. Mit den zehn Tochtergesellschaften, darunter beispielsweise in Kroatien, in der Slowakei und der Schweiz, in Slowenien, Tschechien und in der Ukraine, soll es über eine Milliarde Euro werden. Und so schlägt sich die Wende zum Erfolg auch bei den Jobs nieder. Das Unternehmen, sagt Pressesprecherin Anne Putz, beschäftige derzeit insgesamt 4000 Mitarbeiter, davon 2500 in Deutschland: "Im letzten Jahr sind noch in der Logistik und auch im Vertrieb einige Stellen weggefallen. Die schöne Nachricht ist aber, dass wir in diesem Jahr rund 250 neue Stellen geschaffen haben und auch im nächsten Jahr wird es 100 Neueinstellungen geben."

Auch neckermann.de wird in Zukunft Universalhändler bleiben. Das heißt: online oder per Katalog ist eine komplette Warenwelt von A wie Anzügen bis Z wie Zweisitzersofas zu haben.

Autor: Monika Lohmüller

Redaktion: Rolf Wenkel