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Nepal: Oppositionsgruppe übt scharfe Kritik an belgischer Regierung

9. September 2004

Krishna Khatiwada, Gründer des "European Nepali Peoples Progressive Forum", im Interview mit DW-RADIO

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Krishna Khatiwada, Gründer der maoistischen Gruppe "European Nepali Peoples Progressive Forum", hat der belgischen Regierung vorgeworfen, die nepalesischen Machthaber mit Waffen und Munition unterstützt zu haben. In einem Interview mit dem Hindi-Programm von DW-RADIO sagte Khatiwada: "Erst auf Intervention der Maoisten hin hat Belgien die Lieferungen eingestellt." Nach Ansicht des in Brüssel lebenden Khatiwada hätten die Maoisten in Nepal inzwischen die "Sympathien zahlreicher Abgeordneter im Europäischen Parlament gewonnen. Viele wussten nichts Genaues über die Probleme in unserem Land." Maoistische Gruppen kämpfen seit acht Jahren im Untergrund gegen die Monarchie und für eine Verfassung gebende Versammlung in dem Himalaya-Staat. Bislang hatten Vertreter dieser größten Oppositionsgruppe Gespräche mit europäischen Medien in der Regel stets abgelehnt.

Khatiwada warf der belgischen Regierung in dem Interview mit der Deutschen Welle vor, auf Druck der Regierung in Katmandu nepalesischen Maoisten kein politisches Asyl zu gewähren. Es seien bereits Nepalesen sofort wieder in ihre Heimat abgeschoben worden. Khatiwada sprach sich für eine internationale Vermittlung im Konflikt zwischen der maoistischen Bewegung und der Regierung in Katmandu aus. Die UNO hatte bereits ihre Vermittlung angeboten, war damit aber bei der Regierung und dem Königshaus in Nepal auf Ablehnung gestoßen.

Der Botschafter von Nepal in Belgien, Narayan S. Thapa, wies auf Anfrage von DW-RADIO den Vorwurf der Maoisten zurück, seine Regierung habe die belgische Regierung aufgefordert, Asyl Suchende abzuschieben. "Lediglich fünf Prozent der Asyl suchenden Nepalesen sind politisch Verfolgte", so Thapa.

9. September 2004
179/04