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Neue Freihandelszonen in China

25. März 2015

Drei neue Zonen, in denen lockerere Regeln für die Wirtschaft gelten, sollen in China entstehen. Das wurde im Dezember bereits angekündigt und nun noch einmal vom Politbüro beschlossen.

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Bildergalerie Megacities Shanghai
Bild: PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images

China soll drei weitere Freihandelszonen bekommen. Dies habe das Politbüro der Kommunistischen Partei am Dienstag in Anwesenheit von Präsident Xi Jinping beschlossen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach sollen die Freihandelszonen in der südlichen Provinz Guangdong, in der östlichen Provinz Fujian und bei der nordchinesischen Stadt Tianjin errichtet werden.

"Reformen vertiefen"

Staatlichen Medien zufolge soll die Freihandelszone Guangdong die wirtschaftliche Integration der benachbarten Sonderverwaltungszone Hongkong vorantreiben. Die Freihandelszone Fujian ist auf Taiwan fokussiert, das de facto seit 1949 unabhängig von der Volksrepublik China ist, von Peking aber als Teil seines Territoriums betrachtet wird. Mit der dritten Freihandelszone soll die Stadt Tianjin besser an die nahegelegene Hauptstadt Peking und die Provinz Hebei angeschlossen werden.

In einer Erklärung des Politbüros hieß es, mit den Zonen sollten "Reformen vertieft" und mit der "weiteren Öffnung neue Annäherungen getestet" werden. Das chinesische Handelsministerium hatte entsprechende Pläne bereits im Dezember 2014 angekündigt. Der in Medienberichten genannte Starttermin 1. März für alle drei Zonen verstrich jedoch.

Shanghai als Vorbild

Damals hieß es, das Projekt in Shanghai solle in den neuen Freihandelszonen als Vorbild dienen. Sofern es möglich sei, könnten die dort erprobten Regeln für Finanz-, Handels- und Investmentgeschäfte auf den Rest des Landes ausgeweitet werden. China stehe vor einer neuen Runde der Liberalisierung auf hohem Niveau, erklärte die Pekinger Führung im Dezember.

Die erste Freihandelszone in der ostchinesischen Industriemetropole Shanghai war im September 2013 eröffnet worden. Sie galt als Pilotprojekt für die Öffnung der chinesischen Wirtschaft und gehört wie die Liberalisierung des Devisenhandels zu umfassenderen Finanzreformen. So werden in Shanghai innerhalb eines 29 Quadratkilometer großen Gebiets verschiedene Reformen getestet, die zu einer geringeren Regulierung ähnlich wie in den Industrieländern führen sollen.

Unternehmen: "Kein spürbarer Nutzen"

Die versprochenen finanziellen Reformen wie die volle Freigabe des Yuan-Wechselkurses und Zinsfreiheit blieben jedoch bislang unerfüllt. Die Amerikanische Handelskammer in Shanghai hatte diesen Monat mitgeteilt, 73 Prozent von 377 befragten Unternehmen hätten erklärt, dass die Freihandelszone ihnen "keinen spürbaren Nutzen" bringe.

iw/ul (afp, rtrs)