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Neue Klage gegen Lance Armstrong

23. Februar 2013

Jetzt will auch das US-Justizministerium den gefallenen Star des internationalen Radsports vor Gericht bringen, wegen Betrugs. Der Texaner habe dem staatlichen Unternehmen U.S. Postal erheblich geschadet, so der Vorwurf.

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Lance Armstrong (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Es geht in der Klage um Sponsorengelder aus Steuergeldern, die der Amerikaner und seine ehemaligen Kollegen vom Team U.S Postal von dem Staatsunternehmen United States Postal Servive erhalten haben, unter der Bedingung, dass bei den Fahrern keine leistungsfördernden Mittel mit ihm Spiel sind. Das US-Justizministerium wirft Lance Armstrong vor, seinen langjährigen Hauptsponsor durch den Einsatz verbotener Dopingsubstanzen und die Verschleierung der Manipulationen jahrelang betrogen zu haben. Staatsanwalt Ronald Machen erklärte, Armstrong und sein Radsportteam hätten sich unrechtmäßig mehr als 30 Millionen Dollar (umgerechnet 22,6 Millionen Euro) angeeignet.#video#

Die Justiz schließt sich damit einer Klage von Armstrongs früherem Teamkollegen Floyd Landis an. Landis, selbst überführter Dopingsünder, hatte bereits im Jahr 2010 eine bislang versiegelte Klage gegen Armstrong eingereicht und den 41-Jährigen darin des Betrugs an Steuerzahlern und Regierung bezichtigt.

Gewinn oder Schaden für U.S. Postal?

Armstrongs Anwälte sehen allerdings nicht, wo U.S. Postal ein Schaden entstanden sein soll. Nach ihrer Einschätzung hat das Unternehmen sogar erheblichen Gewinn mit dem Sponsoring des Radteams gemacht. Dabei beruft sich Armstrongs Anwalt Robert Luskin auf interne Untersuchungen des Postal Service, denen zufolge das Unternehmen mehr als hundert Millionen Dollar Dank seines Sponsorenvertrags mit Armstrong verdient haben soll.

Dopingbeichte

Der Radsportler Armstrong hatte Mitte Januar in einem Interview zugegeben, dass er jahrelang Doping betrieben habe, unter anderem mit EPO, Eigenblut, Kortison und Wachstumshormonen. Zuvor hatte er Dopingvorwürfe immer wieder vehement von sich gewiesen. Seit seinem Doping-Geständnis muss sich Armstrong mit einer Reihe von Klagen auseinandersetzen.

Lebenslange Sperre

Der Radsport-Weltverband UCI erkannte Armstrong im Herbst 2012 seine sieben Siege bei der Tour de France zwischen 1999 und 2005 ab, sechs davon während seiner Zeit bei U.S. Postal.

Nach einem Bericht der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) über seine Machenschaften wurde Armstrong zudem lebenslang gesperrt. Der Bericht charakterisierte Armstrong als Wettkämpfer, der für den Sieg über Leichen geht. Zugleich wurde er bezichtigt, ein Drogen-Programm innerhalb der Rennszene etabliert und angeführt zu haben, das in dem Ausmaß seinesgleichen im Sportbereich suche.

qu/gmf (AP, dpa, sid, rtre)