1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Neue Proteste gegen Mursi

7. April 2013

Ägyptische Aktivisten der Opposition haben einen viertägigen Demonstrationsmarathon gegen die Regierung von Präsident Mursi begonnen. Der Auftakt verlief nicht überall friedlich.

https://p.dw.com/p/18B6A
Demonstranten werfen Brandsätze gegen das Gebäude des Obersten Gerichts in Kairo (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Bei den Protesten gegen Präsident Mohammed Mursi ist es in der Hauptstadt Kairo zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte Tränengas ein, als einige wenige Demonstranten versuchten, zum Gebäude des Obersten Gerichtshofs vorzudringen. Die Protestler, meist Anhänger der Jugendbewegung 6. April, feuerten ihrerseits Feuerwerkskörper auf die Sicherheitskräfte ab und warfen Brandsätze auf das Gerichtsgebäude (Artikelbild). Fernsehbilder zeigen, wie die Demonstranten Steine auf gepanzerte Polizeifahrzeuge warfen. Straßen wurden mit brennenden Reifen blockiert.

Die Proteste sind Teil eines geplanten viertägigen Demonstrationsmarathons gegen die islamistische Regierung, zu dem Oppositionsaktivisten aufgerufen haben. "Wir sind Muslime, aber wir wollen einen laizistischen Staat", sagte eine Demonstrantin. Proteste gab es nach Berichten ägyptischer Medien nicht nur in Kairo, sondern auch in Alexandria und der Industriestadt Mahalla al-Kubra im Nildelta sowie in Mursis Heimatbezirk Sagasig. Nach Angaben der ägyptischen Nachrichtenagentur MENA wurden bei den Protesten acht Menschen verletzt, sieben seien in Krankenhäuser eingeliefert worden.

Das alte System soll endlich zerstört werden

Anlass der Demonstrationen ist der fünfte Jahrestag des Arbeiteraufstands von Mahalla al-Kubra im Jahr 2008. Damals hatte die Jugendbewegung 6. April zu einem Streik gegen das Regime von Langzeitmachthaber Husni Mubarak aufgerufen. Doch die Proteste verliefen zunächst im Sande. Mubarak wurde erst im Februar 2011 gestürzt.

Bei der Wahl 2012 hatte die Jugendbewegung Mursi noch unterstützt. Inzwischen wirft sie dem Präsidenten, der aus der islamistischen Muslimbruderschaft stammt, vor, sich wie ein Diktator zu verhalten. Das alte System Mubarak sei noch nicht gestürzt. Deshalb wolle man jetzt zu Ende bringen, was vor fünf Jahren in Mahalla begonnen habe.

gmf/rb (afp, dpa, rtr)