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Sumatra bebt

13. September 2007

Einen Tag nach dem schweren Erdbeben in Indonesien ist das südostasiatische Land von mehreren Nachbeben erschüttert worden. Die Situation vor Ort und die mögliche Opferzahl sind unklar. Es gab mehrere Tsunami-Warnungen.

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Erdbebenspalten in Bengkulu, Quelle: AP
Erdbebenspalten in BengkuluBild: picture-alliance/ dpa

Das stärkste Nachbeben in Indonesien erreichte am Donnerstag (13.9.2007) nach Angaben des Wetteramts eine Stärke von 7,8 auf der Richter-Skala. Danach wurde ein Beben der Stärke 6,7 mit einem Epizentrum rund 130 Kilometer südwestlich von Painan im Westen Sumatras registriert, das ebenfalls eine Tsunami-Warnung nach sich zog. Die insgesamt vier Tsunami-Warnungen, die in Indonesien innerhalb von 24 Stunden ausgegeben wurden, wurden alle wieder aufgehoben. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben Mühe, die verängstigte Bevölkerung zu beruhigen.

Stärke nach oben korrigiert

Abtransport eines Verletzten, Quelle: AP
Die genaue Zahl der Toten und Verletzten ist noch unklarBild: AP

Das Geologische Institut der USA stufte die Stärke des Seebebens von Mittwoch von 7,9 auf 8,4 hoch. Das Krisenzentrum des indonesischen Gesundheitsministeriums teilte mit, durch das Beben seien in der Küstenstadt Bengkulu mindestens fünf Menschen gestorben, in der Stadt Padang ein weiterer. Mindestens 38 Menschen wurden demnach verletzt und in Krankenhäusern behandelt. Die Behörden gingen jedoch davon aus, dass die Opferzahl weiter steigen könne.

Das Beben hatte auf Sumatra Häuser und vielerorts Telefon- und Stromleitungen zerstört. Die Erschütterungen waren selbst in der 600 Kilometer entfernten Hauptstadt Jakarta zu spüren, wo hohe Gebäude ins Schwanken gerieten. Wegen der starken Nachbeben kehrten viele Menschen auf Sumatra vorerst nicht in ihre Häuser zurück. Auch Krankenhäuser wurden evakuiert und die Patienten in Zelten untergebracht.

Hoch gefährdete Region

In Bangladesch löste eine Tsunami-Warnung Panik aus. Rund eine halbe Million Menschen flohen nach Behördenangaben in höher gelegene Gebiete, um einer möglichen Flutwelle zu entkommen. Tsunami-Warnungen waren auch in Indien, Malaysia, Sri Lanka und Australien ausgesprochen worden. Auch in Ostafrika wurden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. So ließen Kenia, Mauritius, La Réunion und Tansania Strände evakuieren und Boote zurückrufen.

Indonesien liegt über dem so genannten Feuerring am westlichen Pazifikrand, einer Region mit starker vulkanischer und tektonischer Aktivität. Bei dem schweren Tsunami im Dezember 2004 waren allein in der indonesischen Provinz Banda Aceh 168.000 Menschen getötet worden. Im März 2006 starben bei einem Erdbeben auf der Hauptinsel Java mehr als 5700 Menschen, 300.000 Häuser wurden zerstört. Zwei Monate später starben bei einem erneuten Erdbeben 600 Menschen. Im März dieses Jahres fielen einem starker Erdstoß auf Sumatra 70 Menschen zum Opfer. (kas)