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Mordtheorie gegen Pistorius wankt

21. Februar 2014

Hat der wegen Mordes angeklagte südafrikanische Sprint-Star Pistorius bei den tödlichen Schüssen auf seine Freundin doch nicht auf Prothesen gestanden? Jüngste Ermittlungsergebnisse werfen ein neues Licht auf den Fall.

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Sportler Oscar Pistorius bei seiner Anhörung 2013 in Pretoria (foto: reuters)
Bild: Reuters

Dem Südafrikaner Oscar Pistorius droht lebenslange Haft wegen Mordes, diese neuen Hinweise könnten die Wende in seinem Fall bedeuten, der wiederholt weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte: Von der Staatsanwaltschaft befragte Ballistik-Experten sollen zu dem Schluss gekommen sein, dass der amputierte Sportler bei den Schüssen auf seine Lebensgefährtin Reeva Steenkamp "höchstwahrscheinlich" auf seinen Beinstümpfen stand, also keine Prothesen trug. Über diese entlastenden Indizien berichtete der südafrikanische Nachrichtensender eNCA.

Oscar Pistorius mit Freundlin Reeva Steenkamp (foto: AP)
Eine Szene aus besseren Tagen: Das Model Steenkamp und der Sportstar Pistorius im BlitzlichtgewitterBild: picture-alliance/AP

Bisher ging die Anklagebehörde davon aus, dass der Paralympic-Star auf den Unterschenkelprothesen stand, als er in der Nacht zum 14. Februar 2013 durch eine verschlossene Badezimmertür seine Freundin erschoss. Das Anlegen der Hilfsmittel galt als Beleg für einen geplanten und "vorsätzlichen Mord" an dem Model. Pistorius beteuert, dass er in Panik war und einen Einbrecher hinter der Tür vermutet hatte. Die neue Analyse könnte ihn also entlasten.

Es gebe allerdings auch belastendes Material, berichtete der Sender, der sich in allen Punkten auf Unterlagen der Staatsanwaltschaft beruft. Demnach habe Pistorius nach den nächtlichen Schüssen Wachleuten der geschlossenen Wohnanlage in Pretoria am Telefon gesagt, alles sei in Ordnung. Die Wachleute hatten wegen der Schüsse angerufen. Zudem soll es einen Zeugen in der Nachbarschaft geben, der von einem lauten Streit in der Wohnung des behinderten Athleten berichtet hätte.

Pistorius war 2012 bei den Olympischen Sommerspielen in London zu Weltruhm gelangt, als er beim Sprint der unversehrten Athleten antrat. Die Anklage lautet auf gezielten Mord. Seit Ende Februar 2013 befindet sich der 27-Jährige gegen Kaution in Freiheit. Der Prozess beginnt am 3. März...

SC/wl (afp, sid, dpa)