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Neue Vorschriften für slowakische Arbeitslose

8. August 2003
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Bratislava, 7.8.2003, RADIO SLOWAKEI, deutsch

Die Pflicht, sich jede Woche beim Arbeitsamt zu melden, wartet auf jeden Arbeitslosen, der keinen Arbeitsplatz finden kann. Das wird rund 200 000 Menschen betreffen, die langfristig arbeitslos sind.

Der Minister für Soziales Ludovit Kanik möchte diese Menschen zur Arbeitsuche zwingen. Experten meinen, die neue Vorschrift werde die Senkung der Arbeitslosenrate zur Folge haben, doch das bedeute nicht, dass die Arbeitslosen auch einen Arbeitsplatz fänden. Für sie, und vor allem für diejenigen, die auf dem Land leben, sei nämlich das Pendeln hin und her zwischen Arbeitsamt und ihrem Wohnhaus kostenaufwendig und es lohne sich nicht, um der Meldung beim Arbeitsamt willen, Fahrkarten zu kaufen oder das Auto aus der Garage zu holen.

Das Ministerium will gegen die Schwarzarbeit ankämpfen. Früher, als man nur einmal im Monat zum Amt ging, arbeiteten viele Arbeitslosen schwarz, oft auch im Ausland. So bezogen sie das Arbeitslosengeld und bekamen dazu noch den Lohn von ihrem Arbeitgeber. Jetzt, wo sich die Arbeitslosen öfter beim Arbeitsamt melden müssen - derzeit einmal in zwei Wochen - verzichten manche auf das Arbeitslosengeld.

Die Mitarbeiter der Arbeitsämter fürchten aber, dass sie den Andrang der Arbeitslosen vor ihren Türen nicht bewältigen werden. Sie werden sich ihnen nicht individuell widmen können und ihre Arbeit wird Ausfüllen von Formularen heißen. (fp)