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Neue Warnstreiks im öffentlichen Dienst

13. März 2012

In der kommenden Woche wollen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erneut streiken. Das kündigte Verdi-Chef Frank Bsirske nach einer ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde in Potsdam an.

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Verdi-Chef Frak Bsirske (Foto: DAPD)
Bild: dapd

"Wir werden jetzt die Antwort aus den Betrieben geben müssen, um die Arbeitgeber dazu zu bewegen, ihre Position zu bedenken", sagte Bsirske. Der Verdi-Chef kündigte eine neue Streikwelle an, von der alle Bundesländer betroffen sein sollen und die intensiver sein werde als die Arbeitsniederlegungen vor einer Woche. Damit erhöht Bsirske den Druck auf die Arbeitgebervertreter für die dritte Verhandlungsrunde am 28. und 29. März. Auch der Deutsche Beamtenbund bestätigte, dass in der kommenden Woche mit einer massiven Ausweitung der Warnstreiks zu rechnen sei.

Rund zwei Millionen Menschen arbeiten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. In ihrem Namen fordern die Gewerkschaften 6,5 Prozent mehr Lohn  mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Nach einer Warnstreikwelle in der vergangenen Woche waren die Arbeitgeber bereit, die Löhne ihrer Angestellten um 3,3 Prozent zu erhöhen über einen Zeitraum von 24 Monate und zwar in zwei Stufen. Obendrauf wollten sie ihnen einmalig 200 Euro zahlen. 

Angebot der Arbeitnehmer “völlig inakzeptabel"

Menschen mit Protestplakaten (Foto: DPA)
Warnstreik im öffentlichen Dienst - BremenBild: picture-alliance/dpa

Den Vorschlag, den die Arbeitgeber bereits gestern vorgelegt hatten, findet Verdi-Chef Frank Bsirke nach wie vor “völlig inakzeptabel“. Das Angebot bedeute für die Arbeitnehmer gar einen Reallohnverlust. Nach der Rechnung der Gewerkschaften entspreche der Vorschlag der Arbeitgeberseite lediglich einer Anhebung von durchschnittlich 1,77 Prozent für die nächsten zwei Jahre. Denn die Lohnsteigerung soll erst im Mai 2012 angesetzt werden, wodurch im März und April zwei so genannte Nullmonate entstehen.

An den Warnstreiks der vergangenen Woche hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft von Montag bis Freitag rund 130.000 Beschäftigte beteiligt. Verdi bewertete die hohe Zahl der Teilnehmer als starkes Signal dafür, dass sich auch für eine neue Streikwelle die Arbeitnehmer gut mobilisieren ließen.

Der alte Tarifvertrag war bereits Ende Februar ausgelaufen. Sollten die Tarifpartner auch in der dritten Verhandlungsrunde Ende März nicht zueinander finden, können Schlichter eingeschaltet werden.

nem/gmf (dapd, dpa, rtr)