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Neue Welle der Gewalt im Kongo

15. Oktober 2009

Die Gewalt gegen die Bevölkerung im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo breitet sich offenbar immer mehr aus. Hunderttausende Menschen sollen sich bereits auf der Flucht vor Rebellen befinden.

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Bewaffnete Rebellen (Foto: AP)
Rebellen der ugandischen LRA wüten auch im KongoBild: AP

Ein Jahr nach dem Ausbruch der Kämpfe im Disktrikt Haut-Uélé nördlich der Demokratischen Republik Kongo hat sich die Gewalt jetzt auch auf andere Regionen ausgedehnt. Ende 2008 hatten sowohl die kongolesische als auch die ugandische Armee Offensiven gegen die ugandische Rebellengruppe Lords Resistance Army (LRA) gestartet. Seitdem ist die Zivilbevölkerung in einem Kreislauf der Gewalt gefangen.

Taktische Gewalt

Kongolesische Kriegsopfer (Foto: dpa)
Oft werden Frauen Opfer der GewaltBild: dpa

Mitarbeiter der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" sprechen von taktischer Gewalt, die das Ziel habe, die Menschen immer mehr zu verängstigen. "Patienten haben uns die brutalsten Geschichten erzählt", berichtet Luis Encinas, Projektkoordinator von Ärzte ohne Grenzen. "Von Kindern, die gezwungen waren, ihre Eltern zu töten, oder von Menschen, die in ihren Häusern lebend verbrannt wurden." Immer wieder werde die lokale Bevölkerung Opfer von Morden, Entführungen und sexuellem Missbrauch.

Andauernde Fluchtwelle

Flüchtlingskind im Kongo (Foto: AP)
Es wird immer schwieriger, die Flüchtlinge zu versorgenBild: AP

Bereits während des vergangenen Jahres wurden Hunderttausende Menschen vertrieben. Und die Fluchtwelle dauert an. Tausende suchen vor den neuen Angriffen Schutz, vor allem in den größeren Städten. In einigen Städten hat sich die Bevölkerung dadurch verdreifacht. Viele Vertriebene erhalten keinerlei Hilfe. "Die Menschen benötigen dringend Nahrung, sauberes Wasser, Unterkünfte und angemessene Lebensbedingungen", sagt Pierre Kernen, der im Westen des Distriktes Haut-Uélé für Ärzte ohne Grenzen tätig ist. Nach Ansicht der Organisation ist eine Ausweitung der Hilfen dringend erforderlich.

Autorin: Katrin Ogunsade (dpa, kna)

Redaktion: Michaela Paul