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Neue Windparks in Nord- und Ostsee

16. September 2009

In der Nord- und Ostsee sollen noch mehr Offshore-Windparks gebaut werden. Das Bundeskabinett hat dort nun neue Gebiete für die Windanlagen festgelegt und investiert damit in die Zukunft.

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Windenergie auf der Nordsee, 30km vor Oostende in Belgien (Foto: DW)
Windenergie auf See - die Energie der ZukunftBild: Clarisse Serignat

In der letzten Sitzung der auslaufenden Wahlperiode beschloss das Kabinett um Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch (16.09.2009) eine Verordnung von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zur Nutzung künftiger Offshore-Anlagen in den deutschen Wirtschaftsgebieten der Nord- und Ostsee.

Zukunftsträchtige Energiequelle

Windenergie auf See – das ist nach Meinung von Tiefensee ein entscheidender Baustein im Energiemix der Zukunft. Das sieht auch Ingo de Buhr so, geschäftsführender Gesellschafter der PROKON Nord GmbH im ostfriesischen Leer: "Damit erhält die deutsche Offshore-Windindustrie die Chance, sich in einem Markt der Zukunft als echte Nummer eins zu etablieren".

Der Raum für die Anlagen der deutschen Wirtschaftszone, der von anderen Nordsee-Anrainern nicht genutzt werden kann, liegt zwischen 12 und 200 Seemeilen vor der Küste. Tiefensees Verordnung regelt auch, dass Seeschifffahrt und Fischerei nicht gestört werden und die Meeresumwelt geschützt bleibt.

Mit der Planung von 40 neuen Offshore-Windparks in Nord- und Ostesse setzt die Bundesregierung künftig massiv auf die alternative Energiequelle. Minister Tiefensee geht bis 2020 von rund 30 Windparks in der Nordsee und zehn in der Ostsee aus. Davon sind nach technischen Kriterien bereits 25 vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bewilligt, davon 22 in der Nordsee. Erster Strom kommt schon aus dem Nordsee-Testfeld "Alpha Ventus" 45 Kilometer vor Borkum.

Neue Arbeitsplätze

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (Foto: ap)
Bundesverkehrsminister Tiefensee setzt auf alternative EnergienBild: AP

Darüber hinaus setzt man auch auf das Potenzial der Branche, Arbeitsplätze zu generieren. "Die Herstellung der Anlagen und ihr Aufbau erfordern den Einsatz vieler, hoch qualifizierter Arbeitskräfte. Volkswirtschaftlich betrachtet ist die Offshore-Windenergie tatsächlich eine langfristig kalkulierbare Job-Maschine", erklärt de Buhr.

Auch auf die Frage nach der Finanzierbarkeit weiß de Buhr Antwort: "Die kostenintensive Errichtung relativiert sich und wird über die lange Laufzeit der Windparks getragen." Zudem kämen neben großen Energieversorgern und Zusammenschlüssen von Stadtwerken auch zunehmend Privatanleger zum Investorenkreis hinzu.

De Buhr weiß wovon er spricht, denn er ist ein Pionier der Offshore-Windenergie. Der Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik hat mit seinem Unternehmen den weltweit ersten Windpark "Alpha Ventus" außerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone initiiert. Mit der Multibrid GmbH hat de Buhr die 5-MW-Offshore-Windenergieanlage MULTIBRID M5000 fertigentwickelt und in diesem Jahr sechs der insgesamt zwölf Windanlagen im ersten deutschen Offshore-Projekt errichtet.

(ak/hp/kna/dpa/ap)