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Neuer Chef für Al Kaida

16. Juni 2011

Das Terrornetzwerk Al Kaida wird künftig von Eiman al-Sawahiri geführt, dem bisherigen Stellvertreter von Osama bin Laden. Der ägyptische Arzt gilt als einer der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001.

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Eiman al-Sawahiri äußert sich in einem Youtube-Video zu den Revolutionen in Ägypten und Tunesien (Foto: youtube.com)
Al-Sawahiri äußerte sich im Internet zu den Revolutionen in Ägypten und TunesienBild: youtube.com

Bei Sicherheitsexperten galt er schon lange als Nachfolger Bin Ladens, der am 2. Mai von einem US-Spezialkommando in Pakistan getötet wurde. Nun hat das Terrornetzwerk Al Kaida den Ägypter Eiman al-Sawahiri "nach ausführlichen Debatten" zu seinem neuen Anführer bestimmt. Das geht aus einer Botschaft hervor, die am Donnerstag (16.06.2011) auf einer einschlägigen Islamisten-Website im Internet veröffentlicht wurde.

Al-Sawahiri soll "Heiligen Krieg" fortsetzen

Das "Generalkommando" von Al-Kaida habe beschlossen, dass al-Sawahiri als "Emir" der Organisation den "Heiligen Krieg" gegen die USA und Israel fortsetzen solle. In der Botschaft heißt es weiter: "Wir loben die arabischen Revolutionen" und "Wir werden alles tun, um die muslimischen Gefangenen zu befreien."

Vor etwa einem Monat hatten Islamisten in Pakistan berichtet, der Ägypter Saif al-Adel solle für eine Übergangszeit neuer Anführer der Terroristen werden. Anschließend solle es umfangreiche Beratungen darüber geben, wer langfristig die Nachfolge des "Märtyrers" Bin Laden antreten solle. Die Authentizität der neuen Al Kaida-Botschaft ließ sich nicht überprüfen. Der Inhalt und die Art und Weise, wie sie veröffentlicht wurde, legt jedoch die Vermutung nahe, dass sie tatsächlich von der Führungsebene des Terrornetzwerkes stammt.

Rechte Hand Bin Ladens

Der ägyptische Arzt al-Sawahiri war die rechte Hand Bin Ladens. Der 59-Jährige gilt als einer der Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, aber auch auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania. Die US-Behörden haben für seine Ergreifung eine Belohnung von 25 Millionen Dollar ausgesetzt. Al-Sawahiri wurde in Ägypten als Sohn einer Familie der oberen Mittelklasse geboren. Sein Vater war Professor für Pharmakologie an der Universität von Kairo.

Autorin: Pia Gram (dpa, dapd, afp, rtr)
Redaktion: Julia Elvers-Guyot