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Terror gegen Abgeordnete

5. Juli 2014

Für die sunnitischen Al-Shabaab-Terroristen sind die gewählten Abgeordneten in Mogadischu Todfeinde, die "islamfeindliche" Gesetze beschließen. Offenbar deshalb wurde das Parlament wieder zum Ziel eines Attentats.

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Sicherheitskräfte in Mogadischu vor dem Wrack eines Autos, in dem eine Bombe gezündet worden war (Foto: EPA/Said Yusuf Warsame)
Bild: picture-alliance/dpa

Bei einem neuen Anschlag der somalischen Shabaab-Miliz auf das Parlament in Mogadischu sind mindestens vier Menschen getötet und mehr als zehn weitere verletzt worden. Ein mit Sprengstoff beladenes Auto sei nahe dem Parlamentsgebäude abgefangen worden, sagte ein Polizeisprecher. Als der Fahrer von Soldaten angehalten wurde, habe er die Bombe gezündet.

Ebenfalls in Mogadischu starben bei einem Mordanschlag zwei Verkehrspolizisten. Für beide Anschläge hat die radikalislamische Shabaab die Verantwortung übernommen. Erst am Donnerstag hatten Islamisten in der somalischen Hauptstadt einen Abgeordneten erschossen, der auf dem Weg ins Parlament war. Auch zu dieser Tat bekannte sich Al-Shabaab.

"Parlamentarier sind nirgendwo in Mogadischu sicher"

Es war der vierte somalische Parlamentarier, der innerhalb von sechs Monaten einem Anschlag der radikalislamischen Terrorgruppe zum Opfer fiel. Die Organisation wirft den Politikern eine islamfeindliche Gesetzgebung vor. Ein Sprecher der Miliz kündigte weitere Anschläge an. Den Parlamentariern solle so gezeigt werden, dass sie "nirgendwo in Mogadischu sicher" seien, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

In den vergangenen Monaten hatten Shabaab-Terroristen bereits zwei Mal das somalische Parlament angegriffen. Bei einer Attacke Ende Mai waren mindestens 18 Menschen getötet worden. Seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre im Jahr 1991 herrscht in Somalia Bürgerkrieg. Al-Shabaab kontrollierte jahrelang weite Teile im Zentrum und Süden des Landes, konnte inzwischen aber aus Mogadischu und den meisten anderen Großstädten zurückgedrängt werden. Allerdings verübt die mit Al-Kaida verbündete Gruppe weiterhin regelmäßig Anschläge. Insgesamt sind den Extremisten bereits mehrere tausend Menschen zum Opfer gefallen.

jj/uh (dpa, afp)