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New England triumphiert im Super Bowl

Joscha Weber2. Februar 2015

Die New England Patriots setzen sich in einem packenden NFL-Finale gegen die Titelverteidiger der Seattle Seahawks durch. Am Ende entscheidet ein schlechter Pass den 49. Super Bowl.

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Star-Quarterback Tom Brady (Foto: Reuters)
Star-Quarterback Tom BradyBild: Reuters

Tränen der Freude, Tränen der Rührung kullern über das Gesicht von Malcolm Butler. Der 24-jährige Cornerback steht am Spielfeldrand, während die letzten Sekunden im Super Bowl-Finale herunterticken. Der Rookie, der junge Spieler also, dessen Karriere an diesem Abend eine steile Aufwärtskurve nehmen wird - er kann nicht fassen, was er gerade getan hat. Kurz vor dem Ende der Spielzeit fängt er einen Ball von Seattle-Quarterback Russell Wilson ab und gewinnt damit sensationell das Spiel für die Patriots. Eine Szene, die die Dramatik dieser Sportart auf den Punkt bringt: Kommt der Ball an, gewinnt Seattle sehr wahrscheinlich das Spiel, weil New England dann kaum noch Zeit für einen Gegenschlag bleibt. Doch Butler bringt seine Hand als erster an den Ball und hält das Ei fest - Interception. Seattle verliert den Ball an New England, die die restliche Zeit herunterspielen können - und am Ende verdient mit 28:24 den 49. Super Bowl gewinnen.

Bradys Pässe bringen die Wende

Einige Minuten später spricht Star-Quarterback Tom Brady auf der Siegerbühne und stellt nicht sich, sondern Teamkollege Butler in den Mittelpunkt: "Ich kann es nicht glauben. Das war eine unglaubliche Aktion von Malcolm - und das als Rookie", lobt Brady, der aber der eigentliche Matchwinner ist. Er bringt die New England Patriots zunächst in Führung, behält dann angesichts des plötzlichen Rückstandes die Nerven und führt sein Team mit all seiner Erfahrung von 37 Jahren zum Titel.

Malcom Butler (Foto: Mark J. Rebilas/USA TODAY Sports)
Weggeschnappt: Malcolm Butler fängt einen Pass von Wilson ab und entscheidet so den 49. Super BowlBild: Reuters

Dies gelingt ihm zugegebenermaßen aber auch, weil seine Pässe bei exzellenten Wide Receivern landen. Bis acht Minuten vor Spielschluss liegen die Patriots noch 14:24 hinten. Dann gelingt Danny Amendola und Julian Edelman die Wende: Mit zwei Touchdowns drehen sie die Partie für New England. An deren Ende steht ein Mann dann im Fokus der Kameraobjektive: Superstar Tom Brady. Mit vier Super Bowl-Siegen (nach 2002, 2004 und 2005) gehört er nun zu den ganz Großen seines Sports. Durch den Gewinn des vierten Meisterrings zieht Brady mit den Granden Joe Montana und Terry Bradshaw gleich.

Sebastian Vollmer am Ziel seiner Träume

In seinem Schatten darf auch erstmals ein Deutscher jubeln: Mit Sebastian Vollmer holt zum ersten Mal in der 49-jährigen Geschichte des Wettbewerbs ein Footballer aus Deutschland den Super Bowl. Mit den New England Patriots feierte der 30-Jährige aus Kaarst im Finale der US-Profiliga NFL am Ende strahlend den Triumph – zu richtigen Jubelstürmen lässt sich der ruhige 2,03-Meter-Mann aber nicht hinreißen. "Ich habe keine Worte. Es ist der Wahnsinn", sagt Vollmer direkt nach dem Spielende. Der gebürtige Düsseldorfer erreicht in seinem sechsten NFL-Jahr seinen persönlichen Traum und macht die Enttäuschung von 2012 vergessen, als der Offensive Tackle mit den Patriots im Endspiel an den New York Giants scheiterte.