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Ni Hao, Deutschland!

3. Februar 2003

Die deutsche Reisebranche hat wieder ein schweres Jahr vor sich: Wirtschaftsflaute und Irak-Krise trüben die Urlaubsfreude. Aber ein Volk lässt sich das Reisen nicht vermiesen - die Chinesen.

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Deutschland ist schön. Und wann besuchen <i>Sie</i> uns?Bild: AP

Für 2003 sei - einen Krieg im Irak nicht eingerechnet - bei den Übernachtungen in Deutschland ein Minus oder eine "schwarze Null" zu erwarten, prognostizierte Ursula Schörcher, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus. Der Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH, Hanns Peter Nerger, äußerte sich ebenfalls verhalten. "Wenn ich mir die politische Situation ansehe, bin ich reichlich verunsichert", sagte er. Deutschland habe aber im internationalen Wettbewerb "gute Chancen". Denn es gibt zumindest einen Lichtblick.

Brandenburger Tor
Bild: AP

Die Chinesen kommen!

Bundesweit stieg die Zahl der Übernachtungen der chinesischen Touristen von Januar bis Oktober 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,5 Prozent. Im ganzen Jahr 2001 wurden eine halbe Million Übernachtungen registriert. Der Besuch aus der Volksrepublik und Hongkong gibt vor allem beim Einkaufen viel Geld aus. "Die Erwartungen an China sind groß", sagte auch der Berliner Tourismuschef Nerger. Touristen aus der Volksrepublik China sollen der Tourismusbranche aus der Krise helfen.

Chinesische Statuen Lucky Fatty, Symbole für Glück
Bild: AP

Wie die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) am Freitag (31.1.) in Berlin mitteilte, stieg die Zahl der Übernachtungen chinesischer Touristen im vergangenen Jahr allein in der Hauptstadt Berlin im Vergleich zum Vorjahr um 16,6 Prozent auf insgesamt 46.571. Tendenz steigend: In zehn Jahren werden die Chinesen mit 200 Millionen Flugreisen pro Jahr die reisefreudigen Japaner weit übertrumpft haben, prognostizieren die Tourismus-Experten.

Abkommen und Marketing-Offensive

König Johann Denkmal in Dresden
Bild: AP

Die Reisefreude der Chinesen werde durch ein Abkommen der chinesischen Regierung mit Deutschland unterstützt. Das Abkommen ermögliche den Chinesen ab 15. Februar 2003 erstmals Gruppenreisen in die Bundesrepublik. Deutschland habe als erstes europäisches Land diesen Status erhalten.

Die DZT erklärte, sie reagiere auf das Abkommen mit verstärkten Marketing-Aktivitäten in der Volksrepublik. Mit einer Promotionaktion toure die DZT außerdem durch chinesische Großstädte, Reisebüros würden mit Informationen über die Bundesrepublik ausgestattet. Seit November 2002 können sich reisefreudige Chinesen auch im Internet über das Reiseland Deutschland informieren.
(arn)