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Niederländer will keine Putin-Ehre

10. September 2014

Der Literatur-Übersetzer Hans Boland will die Puschkin-Medaille, eine wichtige Auszeichnung Moskaus, nicht entgegennehmen. Er protestiert damit gegen Präsident Putin, der "den Frieden auf unserem Planeten" gefährde.

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Russlands Präsident Wladimir Putin in Minsk (Foto: REUTERS/Alexander Zemlianichenko/Pool)
Bild: Reuters

Boland begründete seine Entscheidung in einem Brief an die Botschaft der Russischen Föderation in den Niederlanden, aus dem niederländische Medien zitieren: "Mit den Worten Anna Achmatowas, zu der ich eine grenzenlose Hochachtung habe, möchte ich sagen, dass ich jetzt hart sein muss, wenn die Wahrheit es fordert", schreibt der in seiner Heimat bekannte Experte für russische Sprache und Literatur.

Mit großer Dankbarkeit würde er diese Ehre annehmen, "wenn da nicht Ihr Präsident wäre, dessen Verhalten und dessen Art zu denken ich ablehne". Dieser stelle eine "große Gefahr für die Freiheit und den Frieden auf unserem Planeten dar. Jede Verbindung zwischen Wladimir Putin und mir, seinem Namen und dem Namen Puschkins ist mir abstoßend und unerträglich."

Hohe kulturelle Auszeichnung

Boland hat die Werke Nabukows, Achmatowas und Dostojewskis in seine Muttersprache übertragen - die vollständige Übersetzung der Schriften von Alexander Puschkin nannte er sein "Lebenswerk". Zwischen 1992 und 1996 unterrichtete der Niederländer an der Staatlichen Universität in St. Petersburg in Russland und ist Co-Autor eines der wenigen russischen Lehrbücher für die niederländische Sprache.

Für seine Arbeit sollte ihm am 4. November im Kreml in Moskau die Puschkin-Medaille verliehen werden. Die staatliche Medaille ist eine der höchsten kulturellen Auszeichnungen Russlands. Deutsche Preisträger in der Vergangenheit waren unter anderem der Historiker Christoph Stölzl, die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz und die ehemalige Staatsministerin für Kultur Christina Weiss.

bor/nf (dpa/AFP)