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Terrorismus

Nigeria: Mindestens 50 Tote nach Anschlag

21. November 2017

Der jugendliche Selbstmord-Attentäter kam zum Morgengebet. Nach jüngsten Angaben wurden bei dem Anschlag im Nordosten Nigerias mindestens 50 Menschen getötet.

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Karte Nigeria mit Madagali im Bundesstaat Adamawa

Wieviele Menschen bei dem Anschlag im Ort Mubi im Bundesstaat Adamawa verletzt worden sind, sei noch unklar, teilte die Polizei mit. Deren Sprecher Othman Abubakar sagte, die Verletzten seien in mehrere Krankenhäuser gebracht worden. Der Täter sei während des Morgengebets in die Moschee eingedrungen und habe einen Sprengsatz gezündet.

Ein Anwohner sagte, er sei gerade nach Hause zurückgekehrt, als er die Explosion gehört habe. Zahlreiche Menschen seien sofort tot gewesen, andere hätten teils lebensbedrohlichen Verletzungen erlitten. Die Wucht der Detonation habe das Dach der Moschee weggesprengt.

Die Handschrift von Boko Haram 

Obwohl sich noch niemand zu der Tat bekannte, gehen die Sicherheitskräfte davon aus, dass die Terror-Organisation Boko Haram hinter dem Anschlag steckt. Zuletzt rekrutierte die Gruppe vermehrt Jugendliche und Frauen für Selbstmordattentate. Bei Anschlägen und Angriffen der sunnitischen Fundamentalisten im Nordosten Nigerias und den angrenzenden Gebieten wurden mindestens 20.000 Menschen getötet.

Mubi ist eine wichtige Handelsstadt im Nordosten Nigerias. Im Herbst 2014 wurde sie von Mitgliedern der Terrorgruppe Boko Haram eingenommen. Nach der Befreiung durch die Armee wurde unter anderem der Markt wieder aufgebaut. Seitdem arbeiten mehrere Organisationen an einem interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen.

Boko Haram will in NIgeria einen sogenannten Gottesstaat mit extrem strikter Anwendung des islamischen Rechts errichten. Boko Haram wurde international bekannt durch die Entführung der Schülerinnen aus Chibok. Seit dem vergangenen Jahr hat das nigerianische Militär die meisten von der Gruppe gehaltenen Gebiete zurückerobert. Die Extremisten führen jedoch immer wieder Anschläge im Nordosten Nigerias aus, zumeist im Bundesstaat Borno. In Folge der Gewalt sind in der Region mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht. Mehr als fünf Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

mm/as (ap, rtr, afp)