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Nigerias Präsident gewinnt Vorwahl

14. Januar 2011

In Nigeria könnte der alte Präsident bald auch der neue sein. Goodluck Jonathan hat die Vorwahlen seiner Demokratischen Volkspartei (PDP) gewonnen. Damit kandidiert er für die Präsidentschaftswahl im April.

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Goodluck Jonathan (Bild: AP)
Lachender Gewinner: Goodluck JonathanBild: AP

Beim Parteitag der PDP bekam Goodluck Jonathan am Freitag (14.01.2011) 2736 von 3542 der gültigen Stimmen. Er hat damit gute Chancen, bei der Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Die PDP regiert seit 1999 ohne Unterbrechung. Ihr Kandidat gilt als der aussichtsreichste Bewerber für um das Präsidentenamt. Jonathan rückte im vergangenen Jahr als Stellvertreter auf den Präsidentensessel nach. Der gewählte Präsident Umaru Yar'Adua war nach schwerer Krankheit gestorben.

Keine Spaltung

Goodluck Jonathan in Siegerpose (Bild: AP)
Goodluck Jonathan in SiegerposeBild: AP

Beim Parteitag konnte sich Jonathan gegen seinen Herausforderer Atiku Abubakar durchsetzen. Abubakar bekam nur 805 Stimmen von den Delegierten. Die Vorwahl hatte auch eine religiöse Dimension: Abubakar galt als Kandidat der überwiegend muslimischen Bundesstaaten im Norden des Landes; Jonathan als Favorit der christlichen Nigerianer aus dem Süden. Trotzdem kam es auf dem Parteitag nicht zu der befürchteten Spaltung. Amtsinhaber Jonathan konnte sogar in mehreren nördlichen Staaten die Mehrheit der Parteidelegierten für sich gewinnen.

Der Parteitag verlief aber nicht nur harmonisch: Abubakar kritisierte den 53-jährigen Jonathan wegen der steigenden Verschuldung des rohstoffreichen Landes und machte ihn für die zunehmend unsichere Lage in weiten Teilen Nigerias verantwortlich.

Angst vor Anschlägen

Ausgebranntes Auto (Bild: AP)
Nach dem Bombenanschlag in AbujaBild: AP

Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen begleiteten den Parteitag. Die Polizei war dafür mit rund 17.000 Beamten im Einsatz. Spregstoffexperten untersuchten den Veranstaltungsort. Denn genau hier starben im vergangenen Jahr bei der 50. Unabhängigkeitsfeier des Landes mehrere Menschen bei einem Bombenanschlag.

Nigeria wird immer wieder von blutigen Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen erschüttert. Seit Weihnachten starben im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau mehr als 100 Menschen bei Anschlägen und Kämpfen.

Autorin: Christine Harjes (dapd, dpa, afp)
Redaktion: Oliver Pieper