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Nobelpreise in Stockholm verliehen

10. Dezember 2012

Schwedens König Carl Gustaf hat in Stockholm den Nobelpreis für Literatur sowie die wissenschaftlichen Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften überreicht. - Nur an Männer.

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Die schwedische königliche Familie (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die wissenschaftlichen Nobelpreise gingen in Stockholm an acht Männer aus vier Ländern. Auch die Urkunde für den Literatur-Nobelpreis überreichte der schwedische König Carl Gustaf XVI. mit dem chinesischen Schriftsteller Mo Yan an einen Mann. Der Ort der feierlichen Auszeichnung war wie immer die Stockholmer Konzerthalle. Königin Silvia, die Prinzessinnen Victoria und Madeleine und Prinz Carl Philip waren ebenso anwesend wie zahlreiche geladene Ehrengäste.

In der Stockholmer Konzerthalle versammeln sich die Gäste (Foto: Reuters)
In der Stockholmer Konzerthalle versammeln sich die GästeBild: Reuters

Die Auszeichnungen im Einzelnen

Der Nobelpreis für Medizin ging an den Briten John Gurdon und den Japaner Shinya Yamanaka für ihre Arbeiten zur Verjüngung erwachsener Zellen. In Zukunft könnten die neuen Zellen vielleicht dazu dienen, patienteneigenen Ersatz für krankes Gewebe zu schaffen, etwa bei Parkinson oder Diabetes.

Den Physik-Nobelpreis nahmen Serge Haroche aus Frankreich und sein US-Kollege David Wineland in Empfang - für bahnbrechende Methoden, mit denen sich kleine Teilchen beobachten lassen. Beide Wissenschaftler konstruierten Fallen, in denen geladene Teilchen (Ionen) oder Lichtteilchen (Photonen) eingefangen werden können. Diese Fallen sind zum Beispiel die Grundlage für genauere Uhren.

In der Sparte Chemie wurden die US-Amerikaner Robert Lefkowitz und Brian Kobilka für bahnbrechende Erkenntnisse zur Kommunikation von Körperzellen ausgezeichnet. Die Forscher haben enträtselt, wie zahlreiche Signale von außen in die Zelle kommen.

König überreicht Nobelpreise

Der Wirtschafts-Nobelpreis 2012 ging in die USA - wie fast in jedem Jahr. Die Schwedische Wissenschaftsakademie vergab ihn an Alvin Roth und Lloyd Shapley. Beide hätten bahnbrechende Erkenntnisse dafür entwickelt, "verschiedene wirtschaftliche Akteure zueinander zu bringen", hieß es in der Begründung.

Die Vergabe des Literatur-Nobelpreises an Mo Yan begründete die Akademie damit, dass er in seinen Romanen "mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart vereint". Während das offizielle China den Preis aus Stockholm lobte, äußerten sich sowohl Oppositionelle in Peking wie aus dem Ausland kritisch. Sie warfen Mo vor, er sei ein Parteigänger der Führung in Peking.

Die Nobelpreise sind in diesem Jahr mit umgerechnet 927 000 Euro (acht Millionen schwedische Kronen) dotiert. Sie werden traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) überreicht.

hp/wl (dpa dapd)