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Noch ist Kerry nicht am Ziel

4. Februar 2004

Nach seinen Vorwahlsiegen in fünf weiteren Staaten scheint John Kerry die Kandidatur gegen US-Präsident Bush nur noch schwer zu nehmen zu sein. Doch das Vorwahl-Rennen ist noch nicht gelaufen.

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Fünf zu zwei für John KerryBild: AP

Die politischen Kommentatoren in den USA sind sich einig: John Kerry liegt vorne, aber sowohl John Edwards als auch Ex-General Wesley Clark haben noch eine Chance. Während Kerry am kleinen "Super Tuesday" in fünf Bundesstaaten siegte, konnten Clark und Edwards jeweils einmal gewinnen. Für CNN-Experte Bill Schneider kommt jetzt vor allem noch John Edwards in Schwung, aber auch Clark "ist ein Kandidat, mit dem zu rechnen ist".

Erst ein Bruchteil der Stimmen

Zu Kerrys Triumphzug am Dienstag (3.2.2004) trugen zweifellos die Umfragen der vergangenen Tage bei, die ihn im Vergleich mit dem Präsidenten vorne sahen. Auch nach den Erfolgen in Missouri, Arizona, North Dakota, New Mexiko und Delaware hat Kerry aber erst einen kleinen Bruchteil der Delegiertenstimmen beisammen, die er für den Nominierungsparteitag Ende Juli in Boston braucht.

Die vier Kandidaten Präsidentschaftswahlen USA
Wesley Clark, John Edwards, Howard Dean, John KerryBild: AP

Noch stehen Vorwahlen in 41 Staaten an. Während Senator Joe Lieberman nach erneut schlechtem Abschneiden am Dienstag das Handtuch warf, freuten sich Senator Edwards wie auch der frühere NATO-Oberfehlshaber Wesley Clark über ihre Teilerfolge.

Edwards: "Zwei-Mann-Rennen"

Edwards konnte nicht nur in seinem Geburtsstaat South Carolina klar gegen Kerry gewinnen, sondern schnitt auch in Oklahoma überraschend gut ab: Dort unterlag er nur hauchdünn gegen Clark. Der ewige Strahlemann sah sich denn auch bereits vor einem '"Zwei-Mann-Rennen" mit Kerry. Dabei will er sich zunächst auf die Südstaaten Tennessee und Virginia konzentrieren, wo in einer Woche abgestimmt wird.

In Siegerlaune zeigte sich auch Ex-General Clark nach seinem knappen Sieg in Oklahoma. Schließlich sei es 'die erste Wahl, die ich jemals gewonnen habe', jubelte der Politneuling. Für Clark gilt allerdings noch mehr als für Edwards, das er noch keine allzu große überregionale Zugkraft gewonnen hat - Oklahoma grenzt an seinen Heimatstaat Arkansas an.

Keine Chance für Howard Dean

Ganz schlecht sieht es dagegen für Howard Dean aus. Vor vier Wochen lag er in den Meinungsumfragen noch ganz vorne und mit Hilfe einer Internetkampagne hatte er seine Wahlkampfkasse gefüllt. Doch auch am Dienstag gelang es ihm nicht in einem einzigen Staat, die Demokraten davon zu überzeugen, dass er der beste Mann sei, um im November geben George W. Bush anzutreten. Der Ex-Gouverneur von Vermont setzt jetzt auf Michigan und Washington, wo an diesem Samstag (7.2.) abgestimmt wird. Experten geben ihm aber keine großen Chancen mehr: "Dean muss raus, wenn er an diesem Wochenende nicht gewinnt', empfahl der Politologe Larry Sabato von der University of Virginia.

John Kerry gewinnt die US-Vorwahlen
John KerryBild: AP

Bei den anstehenden Vorwahlen wird Kerry möglicherweise von dem wachsenden Wunsch der Partei profitieren, den internen Wettbewerb möglichst rasch hinter sich zu bringen: Die Demokraten wollten die Auseinandersetzung "auf Bush konzentrieren", meint Sabato. Und Kerry schürt dieses Bedürfnis, indem er seine Angriffe auf den Präsidenten bereits verschärft: Bush habe das Land über die Motive für den Irak-Krieg "in die Irre geführt", sagte er unmittelbar nach seinem Sieg am Dienstag. (hh)