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Nofretetes Make-Up schützte vor Augenkrankheiten

8. Januar 2010
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Nofretete (Foto: CC/Xenon 77)
Bild: CC/ Xenon 77

Schon Nofretete, Hauptgemahlin des Pharaos Echnaton, wusste, wie sexy und apart Augen wirken, die auffällig dunkel geschminkt sind. Doch das weit verbreitete, starke Augen-Make-up der alten Ägypter war mehr als nur Kosmetik, sagen Forscher. In einer Studie konnten sie nachweisen, dass das dunkle Make-Up die Menschen damals offenbar auch vor Augenkrankheiten schützte.

Bereits vor 4000 Jahren hätten die Ägypter Schminke entwickelt, um Augenpartien dunkler zu machen und zu verzieren, aber auch, um vor dem "bösen Blick" zu schützen, erläutert Philippe Walter vom Pariser Louvre-Museum. Zur Herstellung dieser 'Schutzbrillen' hätten die Ägypter Blei und Bleisalze miteinander vermischt. In sehr geringen Dosen sei Blei nämlich kein "Zellenkiller", so Walter, sondern produziere Stickoxid, das das Immunsystem anrege und bei Augeninfektionen Bakterien in Schach halte.

Walter und sein Team konnten den Zusammenhang zwischen bleihaltigem Make-Up und medizinischer Wirkung mit einer winzigen Elektrode nachweisen, die nur ein Zehntel des Durchmessers eines Haares hatte. Mit ihr konnten sie die Wirkung von Bleichlorid auf eine einzige Zelle untersuchen. Die Studie ist nachzulesen im Fachmagazin 'Analytical Chemistry'.

Autorin: Judith Hartl (AFP, analytical chemistry)

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