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Nordirland-Politiker Ian Paisley gestorben

12. September 2014

Über Jahrzehnte war Ian Paisley eine der prägenden Gestalten der Politik in Nordirland. Jetzt ist der langjährige Führer der radikalen protestantischen Democratic Unionist Party im Alter von 88 Jahren gestorben.

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Ian Paisley (Archivbild: AFP/Getty Images)
Bild: Peter Muhly/AFP/Getty Images

Der am 26. April 1926 im nordirischen Armagh geborene Paisley wandelte sich in vier Jahrzehnten als Parteiführer der Democratic Unionist Party (DUP) von einem radikalen Gegner jedes Kompromisses mit den Katholiken in Nordirland zu einem Vermittler und Befürworter eines Friedensabkommens.

Scharfmacher und Schlüsselfigur im Nordirland-Konflikt

Lange hatte der protestantische Geistliche Paisley als Vertreter einer harten pro-britischen Linie jegliche Zugeständnisse an pro-irische katholische Gruppierungen in der Provinz Nordirland abgelehnt. Erst gegen Ende seiner Karriere schloss er sich den Friedensbemühungen an. 2007 wurde er Erster Minister in einer nordirischen Allparteienregierung, in der auch die Partei Sinn Fein vertreten war, der einstige politische Arm der Untergrundorganisation IRA. Im Kabinett besetzte die DUP fünf Ministerposten, die unter den katholischen Einwohnern der britischen Provinz stärkste Partei Sinn Fein entsandte vier Minister, während die protestantische Partei Ulster Unionist Party zwei sowie die katholische Social Democratic und Labour Party einen Kabinettssitz aufzuweisen hatten.

Im Mai 2008 trat Paisley sowohl als Erster Minister Nordirlands als auch als Vorsitzender der DUP zurück. Paisley war seit längerer Zeit schwer krank und hatte die letzten Jahre zurückgezogen gelebt. In einer Mitteilung seiner Witwe Eileen Paisley von diesem Freitag heißt es: "Mein geliebter Ehemann Ian ist an diesem Morgen in die ewige Ruhe eingetreten."

qu/gmf (APE, dpa, afp)