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Politik

Nordkorea-Diplomatie weckt Hoffnungen

16. August 2017

Nach dem vorläufigen Einlenken des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un im Konflikt mit den USA dringen China und Russland auf Friedensgespräche. Auch Washington setzt wieder auf Dialog.

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Kim Jong Un im TV in Seoul
Bild: picture-alliance/AP Photo/Lee Jin-man

Das vorläufige Ende der Eskalation im Streit zwischen den USA und Nordkorea lässt die internationale Staatengemeinschaft hörbar aufatmen. China sprach von einem "Wendepunkt" in dem Konflikt. Jetzt sei die Zeit gekommen, um "zu Friedensgesprächen zurückzukehren", erklärte das Außenministerium in Peking. Alle Beteiligten sollten nun dazu beitragen, den Brand zu löschen statt noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Das russische Außenministerium teilte nach einem Telefonat zwischen Ressortchef Sergej Lawrow und seinem chinesischen Kollegen Wang Yi mit, es sei dabei um Möglichkeiten gegangen, "aus der Konfrontationsspirale auf der koreanischen Halbinsel herauszukommen".

Zeichen der Deeskalation

Zuvor hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un verlautbaren lassen, er sehe zunächst davon ab, Raketen in Richtung der Pazifikinsel Guam abzufeuern, wo die Vereinigten Staaten einen wichtigen Miltärstützpunkt unterhalten. Er wolle das Verhalten der Regierung von US-Präsident Donald Trump erst "noch etwas länger beobachten", sagte Kim. Zugleich rief er Washington auf, Provokationen gegen sein Land "sofort" zu stoppen. Die Führung in Pjöngjang verlangt von den USA unter anderem, keine gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea und Japan in der Region durchzuführen. 

Karte Guam Hawaii Nordkorea (DW)
Guam liegt nur etwa 3400 Kilometer von Nordkorea entfernt

Nach den Worten von US-Außenminister Rex Tillerson ist Washington "weiterhin" an einem Dialog mit Nordkorea interessiert. Es liege an Kim Jong Un, wann Verhandlungen beginnen könnten, so Tillerson. Als Vorbedingung forderte er jedoch Belege für Nordkoreas guten Willen - etwa die sofortige Einstellung von Atomwaffen-, Raketen- und anderen Rüstungstests. Auf das von Pjöngjang kritisierte Manöver wollen die USA ihrerseits allerdings nicht verzichten - anders als von Russland und China vorgeschlagen.

Der Nordkorea-Konflikt schürte zuletzt weltweit Ängste vor einem möglichen Atomkrieg. Trump hatte gewarnt, die USA würden "mit Feuer und Wut" auf neuerliche nordkoreanische Raketentests reagieren. Die Einsatzbereitschaft der USA verglich er indirekt mit einem Colt, der "geladen und entsichert" sei, "sollte Nordkorea sich unklug verhalten". Kim hatte daraufhin von Vorbereitungen für einen Angriff auf Guam gesprochen.

wa/myk (afp, dpa)