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Nordkorea zieht Raketen ab

7. Mai 2013

Pjöngjang hat nach US-Angaben zwei Raketen von Abschussrampen an der Ostküste des Landes abgezogen. Der Schritt kommt einen Tag, bevor US-Präsident Obama Südkoreas Präsidentin Park empfängt.

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"Musudan"-Raketen bei einer Militärparade in Pjöngjang (Foto: Kyodo) ARCHIVBILD 2010
Bild: picture-alliance/dpa

Nordkorea steht nach Einschätzung der USA nicht kurz vor dem Test von Mittelstreckenraketen. Die beiden an die nordkoreanische Ostküste verlegten Raketen vom Typ "Musudan" seien nicht mehr startklar und wieder von der dortigen Abschussrampe entfernt worden, hieß es aus Regierungskreisen in Washington. Die Raketen seien in ein Depot gebracht worden, berichtete der US-Nachrichtensender CNN.

Die USA, Japan und Südkorea hatten einen Raketentest rund um den Geburtstag von Nordkoreas Staatsgründer Kim Il Sung am 15. April befürchtet. "Musudan"-Raketen haben eine Reichweite von 3000 bis 3500 Kilometern und könnten damit etwa auch den US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam treffen. Sie wurde - basierend auf russischer Raketentechnik - in Nordkorea entwickelt.

USA begrüßen "Provokationspause"

Im April hatte sich der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel stark zugespitzt. So erklärte die Regierung in Pjöngjang das Waffenstillstandsabkommen von 1953 mit dem Süden für nichtig. Zudem kappte das kommunistische Regime alle Notfallverbindungen zu Südkorea und schloss die gemeinsam betriebene Sonderwirtschaftszone Kaesong. Zuvor provozierte Nordkorea die Weltgemeinschaft mit Raketenstarts und Atomtests und drohte mit Atomangriffen auf Südkorea und die USA. Nach einem Atomtest im Februar hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen neue Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.

US-Außenminister John Kerry hatte die Regierung in Pjöngjang vor einem Raketentest gewarnt und einen derartigen Schritt als "riesigen Fehler" bezeichnet." In den vergangenen Tagen ließ die kriegerische Rhetorik Pjöngjangs spürbar nach. Pentagon-Sprecher George Little wertete die "Provokationspause" als positive Entwicklung.

Obama empfängt Park

Der Abzug der Raketen kommt einen Tag, bevor US-Präsident Barack Obama die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye in Washington empfängt. Der Konflikt beider Länder mit Nordkorea wird US-Medien zufolge das Hauptthema des Treffens sein. Offizieller Anlass des Gipfeltreffens ist der 60. Jahrestag des Waffenstillstandsabkommens nach dem Koreakrieg, das am 27. Juli 1953 geschlossen wurde.

Nordkorea provoziert mit neuem Atomtest

Für die beiden Staatschefs ist es aber auch eine Möglichkeit, sich kennenzulernen, da Park erst seit gut zwei Monaten im Amt ist. Sie soll später am Dienstag auch eine Rede vor beiden Kammern des US-Kongresses halten. Washington und Seoul führen eine enge Allianz. Die USA haben als Abschreckung gegen das kommunistische Nordkorea 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert.

GD/se (dpa, afp, rtr)