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Nordkorea kündigt Satelliten-Start für April an

16. März 2012

Anlässlich des 100. Geburtstages des Staatsgründers Kim Il Sung soll eine Trägerrakete einen Satellit ins All bringen. Das Ausland wertete frühere Starts von Satelliten als verdeckte Tests für militärische Raketen.

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Der Satellit soll mit einer Trägerrakete ins All starten (Foto: dapd)
Bild: AP

Der Satellitenstart solle der Weltraumerforschung dienen, wurde ein Sprecher des Komitees für Weltraumtechnologie von den staatlichen Medien des sozialistischen Landes zitiert. Die Trägerrakete soll zwischen dem 12. und 16. April in den Weltraum geschossen werden, meldete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Der Geburtstag des in Nordkorea als "ewiger Präsident" verehrten Diktators, der 1994 gestorben ist, fällt auf den 15. April.

Der nordkoreanische Raketenstart im Jahr 2009 (Foto: ddp)
Der nordkoreanische Raketenstart im Jahr 2009Bild: AP

Der Satellit habe friedliche Zwecke, hieß es von offizieller nordkoreanischer Seite. Kommt es zu dem Start der Unha-3-Rakete mit dem Beobachtungssatelliten Kwangmyongsong-3 im Gepäck, wäre dies eine Verletzung einer UN-Resolution, die nach einem nordkoreanischen Raketenstart 2009 gefasst worden war. Nach einem zweiten Atomtest in Nordkorea im Mai 2009 hatte der UN-Sicherheitsrat das Land dazu aufgerufen, keine Nuklearversuche und Tests von ballistischen Raketen mehr zu unternehmen.

Satellitentests schon in der Vergangenheit

Das sozialistische Lande hat nach eigenen Angaben bereits zwei experimentelle Satelliten ins All befördert. Im Streit um sein Atomprogramm hatte das Land zuletzt bei Gesprächen mit den USA zugesagt, Tests von Langstreckenraketen sowie Atomwaffentests auszusetzen. Vor drei Jahren hatte ein ähnlicher Satellitenstart Proteste der USA, Südkoreas und anderer Staaten ausgelöst, die damals schon Verstoß gegen die UN-Sicherheitsresolution sahen. Noch Ende Februar hatte Nordkorea nach Gesprächen mit den USA unter anderem angekündigt, vorerst keine Atomversuche und Tests von Langstreckenraketen durchzuführen.

Von der Einigung war erwartet worden, den Weg zur Wiederaufnahme der internationalen Gespräche über Nordkoreas Atomprogramm zu ebnen. Pjöngjang hatte die Verhandlungen im April 2009 abgebrochen und anschließend zum zweiten Mal eine Atombombe getestet.

nm/li (dpa, afp, rtr, dapd)