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Nordkorea lässt zwei US-Gefangene frei

8. November 2014

Die beiden Amerikaner Kenneth Bae und Matthew Todd Miller sind aus der Gefangenschaft in Nordkorea freigekommen. Sie trafen inzwischen auf dem Armeestützpunkt Lewis-McChord im westlichen US-Bundesstaat Washington ein.

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Kenneth Bae (l.) und Matthew Todd Miller (Foto: picture alliance)
Kenneth Bae (l.) und Matthew Todd MillerBild: picture-alliance/dpa/Sinbo/Kcna

Die beiden Männer waren die letzten zwei US-Staatsbürger in der Hand Nordkoreas, nachdem vor zwei Wochen ihr Landsmann Jerry Fowle freigelassen worden war. Nach Angaben des US-Außenministeriums hatte sich der US-Geheimdienstdirektor James Clapper persönlich in die Bemühungen um die Freilassung eingeschaltet.

Matthew Todd Miller aus dem US-Bundesstaat Kalifornien war erst Mitte September vom Obersten Gerichtshof in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang wegen angeblicher staatsfeindlicher Handlungen zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Der 24-Jährige soll bei seiner Einreise als Tourist sein Visum zerrissen und dabei laut ausgerufen haben, dass er Asyl beantragen wolle.

Der Missionar Kenneth Bae aus dem Bundesstaat Washington ist koreanischer Abstammung und war bereits im November 2012 festgenommen worden. Im vergangenen Jahr hatte ihn ein Gericht wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt.

Druckmittel in Atomverhandlungen?

Dem kommunistischen Regime in Pjöngjang wird vorgeworfen, schon oftmals inhaftierte US-Büger als Druckmittel benutzt zu haben. Nordkorea hofft auf eine Wiederaufnahme der sogenannten Sechsergespräche zu seinem umstrittenen Atomprogramm. Washington vertrat bislang jedoch die Linie, dass Pjöngjang sich zunächst bereit erklären müsse, über atomare Abrüstung zu verhandeln.

Nach dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 unterzeichneten die USA und Nordkorea lediglich ein Waffenstillstandsabkommen, aber keinen Friedensvertrag. Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea zählt zu jenen mit der stärksten Militärpräsenz weltweit. Pjöngjang reagiert regelmäßig empört auf gemeinsame Militärübungen der USA mit Südkorea.

uh/wl (rtr,dpa,afp)