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Nordkorea will "Krieg der Gerechtigkeit"

7. März 2016

Zum Beginn der bisher größten Militärmanöver der USA mit Südkorea sieht sich dessen Nachbar Nordkorea provoziert: Das kommunistische Land droht erneut mit einem atomaren Erstschlag. Die USA reagieren mit Gelassenheit.

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Raketentest in Nordkorea (Archiv, Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Das kommunistische Regime Nordkoreas verschärft seine Kriegsrhetorik: Die nationale Verteidigungskommission in Pjöngjang unterstellte den USA, "unverhüllteste Atomkriegsübungen" durchzuführen und einen Angriff vorzubereiten. Nordkorea werde einen "wahllosen Atomschlag" gegen seine Feinde führen, heißt es in einer Erklärung des mächtigsten Entscheidungsgremiums des Landes.

"Zu Asche reduzieren"

Neben Südkorea seien auch Ziele auf dem US-Festland im Visier. Man könne auf Knopfdruck "sofort sämtliche Stützpunkte der Provokation in ein Flammenmeer und zu Asche reduzieren", warnte die Verteidigungskommission. Falls es geringste Anzeichen einer Militäraktion der Feinde gebe, "werden die Armee und die Bevölkerung die Gelegenheit nicht verpassen und den größten Wunsch des koreanischen Volkes durch einen Heiligen Krieg der Gerechtigkeit für die Wiedervereinigung erfüllen".

Kim Jong Un (Foto: picture alliance)
Machthaber Kim Jong Un ordnete kürzlich die sofortige Einsatzbereitschaft der nordkoreanischen Nuklearwaffen anBild: picture-alliance/dpa/Yonhap/R. Sinmun

"Nicht-provokativer Natur"

Ungeachtet der Drohungen begannen die amerikanischen und südkoreanischen Streitkräfte ihre alljährlichen mehrwöchigen Frühjahrsmanöver, die Nordkorea regelmäßig als Provokation kritisiert. Das gemeinsame Truppenkommando (CFC) in Südkorea wies zugleich Vorwürfe Nordkoreas zurück, das fast zweimonatige Feldmanöver "Foal Eagle" und die zwölftägige Kommandoschulung "Key Resolve" dienten der Vorbereitung eines Angriffs. Die Manöver seien "nicht-provokativer Natur". Nordkorea sei zuvor über deren Beginn informiert worden. An den Manövern sollen etwa 17.000 US- und bis zu 300.000 südkoreanische Soldaten teilnehmen. Sie seien damit größer als in den Vorjahren, berichten Medien aus Seoul.

Schon vor drei Jahren hatte Nordkorea mit einem Atomangriff auf die USA gedroht. Experten bezweifeln aber, dass das Land dazu in der Lage ist. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte kürzlich, Pjöngjang habe bisher nicht bewiesen, dass es eine Interkontinentalrakete mit einem Atomsprengkopf bestücken könne. Überdies seien die US-Streitkräfte gewappnet, um "Angriffe mit Gegenschlägen zu eliminieren, falls es notwendig ist".

wa/kle (dpa, afp)