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Nordkorea zeigt den USA die Muskeln

9. Oktober 2012

Nordkorea berichtet über eigene Raketen, die das amerikanische Festland erreichen sollen. Die Ankündigung ist eine Reaktion auf ein neues Militärprogramm Südkoreas. Oder doch nur Bluff?

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Militärparade (Foto:reuters)
Bild: Reuters

Seoul versuche "einen Krieg zu entzünden", berichtet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA unter Berufung auf die Nationale Verteidigungskommission in Pjöngjang. Und die Antwort von dort kommt auch prompt: Nordkorea verfüge über Raketen, die das Festland der USA erreichen können.

Hintergrund ist die Vereinbarung Seouls mit den Vereinigten Staaten, die Reichweite des südkoreanischen Raketensystems zu verdoppeln. Die USA hatten am Sonntag (07.10.2012) Südkorea den Bau ballistischer Raketen zugestanden, die mit 800 Kilometern Reichweite ganz Nordkorea ins Visier nehmen können. Die USA haben 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert und garantieren einen "Abwehrschirm" im Falle eines atomaren Angriffs.

Von Atomwaffen und Satelliten

Trotz scharfer Worte gegen Seoul und Washington hält sich das abgeschottete Nordkorea sonst über die Kapazitäten seiner Streitkräfte und deren Möglichkeiten, die USA zu bedrohen, zurück. Bekannt ist allerdings, dass Pjöngjang im Oktober 2006 und im Mai 2009 Atomwaffentests vorgenommen hat.

Außerdem testeten die Nordkoreaner im April dieses Jahres eine Rakete mit einem Satelliten, die jedoch kurz nach dem Start ins Meer stürzte. Die USA, Japan und Südkorea sahen in dieser Aktion den verdeckten Test einer Langstreckenrakete und damit einen Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates.

Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges im Jahr 1953 weiterhin offiziell im Kriegszustand.

fab/qu (afp,dpa,dapd)