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Not und Verzweiflung auf Taiwan

13. August 2009

Knapp fünf Tage nach dem Durchzug des Taifuns 'Morakot' schickt die Regierung weitere 4000 Soldaten ins Katastrophengebiet auf Taiwan.

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Soldaten beseitigen Schutt und Schlamm (Foto:AP)
Aufräumarbeiten nach dem verheerenden TaifunBild: AP

Für hunderte noch vermisste Bewohner gibt es immer weniger Hoffnung. "Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit", klagen Anwohner eines verschütteten Bergdorfes. Unter den Angehörigen der Opfer macht sich Unmut über die Rettungsarbeiten breit. "Wieso sind die so langsam", fragt ein Überlebender. "Sie könnten auch mehr Hubschrauber schicken, oder?"

Militär verlegt weitere Einheiten in Erdrutschgebiete

Zwei Männer in Schutzanzügen mit Desinfektionsgerät (Foto: AP)
Die Angst vor Seuchen wächst von Tag zu TagBild: AP

Die Regierung ordnete am Donnerstag (13.08.2009) die Entsendung von 4000 weiteren Soldaten in die Katastrophenregion an. Damit hat Taiwans Militär für die Rettungsarbeiten derzeit mehr als 34.000 Soldaten und über 380 Helikopter im Einsatz.

Der über die Insel hinwegpeitschende Taifun "Morakot" hatte Überflutungen und mehrere Schlammlawinen ausgelöst, die ganze Dörfer unter sich begruben. Betroffen sind insbesondere der bergreiche Süden und das Zentrum des Landes. Zahlreiche Dorfbewohner konnten sich in höhere Lagen in Sicherheit bringen.

Helikopter-Piloten im Dauereinsatz

Heftige Niederschläge haben Straßen weggespült, so dass Teile der überfluteten Region nur aus der Luft zu erreichen sind. Hubschrauber überfliegen immer wieder die von der Außenwelt abgeschlossenen Gebiete Taiwans, warfen Lebensmittel sowie Medikamente ab und bringen weitere Überlebende in Sicherheit.

Die Stadt Chiatung am Sonntag (Foto: AP)
Die Stadt Chiatung am SonntagBild: AP

Auch Tage nach Durchzug des Sturms müssen fast 800.000 Menschen ohne sauberes Trinkwasser auskommen. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom.

Bisher wurden fast 14.000 Menschen aus der Luft geborgen, mindestens 108 Bewohner kamen durch den verheerendsten Sturm seit 50 Jahren auf der Insel ums Leben. Taiwans Präsident Ma Ying-Jeou ging in einer Ansprache am Freitag sogar von mehr als 500 Toten aus.

Wieder starkes Erdbeben in Japan

Kein Sturm sondern ein starkes Erdbeben versetzte auch in Japan viele Menschen in Angst. Die Erdstöße der Stärke 6,6 auf der Richterskala erfassten am Donnerstagmorgen die Insel Hachijojima, rund 280 Kilometer südlich der Hauptstadt Tokio. Berichte über mögliche Opfer und Schäden gibt es bisher nicht. Erst am Dienstag hatte ein Beben der Stärke 6,5 den Großraum Tokio erschüttert. Dabei war eine Frau ums Leben gekommen, mehr als 120 Menschen wurden verletzt. (se/rri/ap/afp/rtr/dpa)