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Nuklearanlage Fordo belastet Atomgespräche

9. April 2012

Der Iran lehnt für die ersten internationalen Atomgespräche seit mehr als einem Jahr jegliche Vorbedingungen ab. Dies machte Außenminister Ali Akbar Salehi deutlich.

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Satellitenaufnahme der iranischen Atomanlage Fordo (Foto:/AP/dapd)
Bild: AP

Die Islamische Republik werde nicht akzeptieren, dass vor Gesprächsbeginn Ansprüche gestellt würden, zitierte die Nachrichtenagentur des iranischen Parlaments den Minister. Die Verhandlungen der Gruppe "5 plus 1" - die fünf UN-Vetomächte USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und China sowie Deutschland - mit dem Iran beginnen am Samstag (14. April) in der türkischen Metropole Istanbul.

Mit seiner Erklärung bezog Salehi sich offensichtlich auf Berichte aus den USA, wonach der Westen bei der neuen Verhandlungsrunde eine Schließung der erst kürzlich fertig gestellten unterirdischen Atomanlage Fordo und ein Ende der Anreicherung von Uran auf 20 Prozent fordern werde.

Irans Präsident Ahmadinedschad bei einer Rede vor der Atombehörde seines Landes (Foto:picture-alliance/abaca)
Irans Präsident Ahmadinedschad bei einer Rede vor der Atombehörde seines LandesBild: picture-alliance/abaca

Der Chef des iranischen Atomprogramms, Ferejdun Abbasi Davani, sprach von "unlogischen" Forderungen, deutete aber zugleich an, dass sein Land bei der Urananreicherung dem Westen etwas entgegenkommen könnte. Teheran werde nur so viel angereicherten Brennstoff produzieren, wie für den Reaktor in Teheran und einen zweiten Forschungsreaktor, der noch errichtet werden solle, benötigt werde. Es ist allerdings unklar, ob Abbasis Aussagen die offizielle Position der Führung in Teheran wiedergeben.

Uran muss bis auf 90 Prozent angereichert werden, damit es für eine Atomwaffe verwendet werden kann. Bei ausreichenden Mengen von auf 20 Prozent angereichertem Uran wäre eine weitere Anreicherung auf 90 Prozent aber möglicherweise nur eine Sache von Monaten. Allerdings kann auf 20 Prozent angereichertes Uran auch für medizinische Forschungen und Behandlungen eingesetzt werden.        

Insbesondere der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Der UN-Sicherheitsrat hat mehrmals  Strafmaßnahmen gegen das Land verhängt. Die EU und die USA haben darüber hinaus weitere Sanktionen gegen Teheran beschlossen. Der Iran bestreitet jegliche Ambitionen auf die Atombombe.

wl/haz (dpa,rtr,dapd,afp)