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Nur die Pflicht erfüllt

12. August 2009

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bleibt auf Kurs Richtung WM 2010. In Aserbaidschan fuhr das Team von Bundestrainer Löw den erwarteten Sieg ein. Mit Ruhm bekleckert hat sich die DFB-Elf beim 2:0-Erfolg aber nicht.

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Aserbaidschans Aleksandr Chertoganov nimmt den Ball an, Klose duckt sich weg, Ballack schaut zu (Foto: AP)
Ballack schaute oft nur zu (li.), hier gegen ChertoganovBild: AP

Viel Einsatz, schnelle, sehenswerte Ballstafetten, tolle Tore – all das bekamen die 30.000 Zuschauer in Baku nicht zu sehen. Es war vielmehr das spröde Pflichtprogramm, das die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim 2:0 (1:0)-Arbeitssieg gegen Aserbaidschan abspulte. "Auftrag erfüllt. Wir haben drei Punkte gemacht", bilanzierte Bundestrainer Joachim Löw trocken.

Das Positive: Die Tore fielen zum richtigen Zeitpunkt, der Sieg war nie gefährdet, und Deutschland ist dem Ziel WM 2010 in Südafrika wieder einen Schritt näher gekommen. Das Löw-Team baute die Tabellenführung in der Qualifikationsgruppe 4 auf vier Punkte vor den Russen aus.

Schweinsteiger ebnet den Weg

Serdar Tasci im Zweikampf mit einem Aserbaidschaner (Foto: AP)
Überraschend in der Startelf: Serdar TasciBild: AP

Überraschendes gab es weniger auf dem Platz, als in der Anfangsformation, in der der Stuttgarter Serdar Tasci den Vorzug vor Berlins Kapitän Arne Friedrich erhielt. Aber auch mit Tasci wirkte die deutsche Mannschaft von Beginn an in ihren Aktionen etwas fahrig und vor allem nicht zielstrebig genug. Daran änderte auch der frühe und sehenswerte Führungstreffer von Bastian Schweinsteiger nichts. Kapitän Michael Ballack lief mit dem Ball auf den Strafraum zu, bediente Schweinsteiger, und der Münchner Mittelfeldspieler traf mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:0. Für Schweinsteiger war es das 19. Tor im 68. Länderspiel. "Wir haben uns vorgenommen, früh das erste Tor zu machen. Es war nicht leicht heute, aber wir sind froh, die drei Punkte geholt zu haben", sagte der Bayern-Star nach der Partie.

Schweinsteiger reißt nach seinem Tor die Arme gen Himmel (Foto: AP)
Traf zum sehenswerten 1:0: Bastian SchweinsteigerBild: AP

Vogts zufrieden

Das es am Ende mit den drei Punkten geklappt hat, lag auch daran, dass die von Berti Vogts trainierte Nationalmannschaft aus Aserbaidschan zwar teilweise gefällig kombinierte, in der Offensive aber völlig harmlos blieb. Vogts war dennoch zufrieden: "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat gut gespielt. Es fehlte heute nur der gelungene Abschluss."

Nicht immer glücklich im Abschluss sah auch Miroslav Klose aus, der einige Chancen liegen ließ, aber immerhin einmal traf. Sein 2:0 (54.) nach einer schönen Aktion seines Sturmpartners Mario Gomez brachte die Entscheidung. Für Klose war es der 45. Treffer im 89. Länderspiel, womit er in der ewigen Torjägerliste nun zusammen mit Karl-Heinz Rummenigge auf Rang fünf steht. Im deutschen Team ragten Piotr Trochowski und Per Mertesacker heraus. Ballack bekam das Spiel nur schwer in den Griff, und auch bei Gomez, der noch im letzten Länderspiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (7:2) mit einem Viererpack seine Torflaute beendet hatte, war noch Luft nach oben.

Trochowski umarmt Klose nach dessen 2:0 (Foto: AP)
Endlich: Miro Klose (re.) sorgt mit seinem 2:0 für die Entscheidung. Piotr Trochwoski gratuliert artigBild: picture alliance/dpa

"Der Rhythmus fehlt noch, das hohe Tempo, aber wichtig ist, dass wir gewonnen haben", ordnete Löw sein 40. Spiel als Bundestrainer (Bilanz: 28 Siege, 6 Unentschieden, 6 Niederlagen) ein.

Für die letzten drei Quali-Spiele auf dem Weg nach Südafrika muss sich das deutsche Team aber mächtig steigern. Am 9. September ist Vogts mit Aserbaidschan zu Gast in Hannover, bevor es am 10. Oktober auf Kunstrasen in Moskau zum Showdown um den Gruppensieg gegen Russland kommt. Zum Abschluss trifft Deutschland am 14. Oktober in Hamburg auf Finnland.

Die deutsche WM-Qualifikationsgruppe:

1. Deutschland 7 6 1 0 20:4 19
2. Russland 6 5 0 1 12:3 15
3. Finnland 6 3 1 2 8:10 10
4. Wales 7 3 0 4 5:7 9
5. Aserbaidschan 6 0 1 5 0:7 1
6. Liechtenstein 6 0 1 5 1:15 1

Autor: Benjamin Wüst
Redaktion: Joachim Falkenhagen