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NYSE und Deutsche Börse rücken zusammen

7. Juli 2011

Die Großfusion der beiden Börsen in Frankfurt am Main und New York ist ein Stück vorangekommen. Die Aktionäre der New York Stock Exchange stimmten mit klarer Mehrheit für den Zusammenschluss zur weltgrößten Börsenfirma.

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Handelsraum der NYSE (Foto: dapd)
Die Börse in New YorkBild: dapd

Die New York Stock Exchange hatte am Donnerstag (07.07.2011) eigens eine Hauptversammlung einberufen. Dabei stimmten knapp 66 Prozent aller NYSE-Anteilseigner für den Zusammenschluss. Nötig war eine Zustimmung von mindestens 50 Prozent. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Abstimmungsergebnis", sagte NYSE-Verwaltungsratschef Jan-Michiel Hessels.

Sechs Städte, ein Unternehmen

Mit der Fusion sollen die zu den Unternehmen gehörenden Handelsplätze in New York, Frankfurt am Main, Paris, Lissabon, Amsterdam und Brüssel unter einem Dach zusammengeführt werden, wie die NYSE erläuterte. So würde der weltgrößte Börsenanbieter mit einem geschätzten Marktwert von 17,5 Milliarden Euro entstehen.

Deutsche Börse in Frankfurt am Main (Foto: dapd)
Mehr Marktmacht für die Frankfurter BörseBild: dapd

Zusammengeführt werden sollen die beiden Konzerne übrigens unter dem Dach einer neu gegründeten niederländischen Gesellschaft. An diesem Unternehmen werden die Deutschen mit 60 Prozent und die US-Börse mit 40 Prozent beteiligt sein. Den neuen Konzern soll der jetzige NYSE-Chef Duncan Niederauer führen. Der zeigte sich optimistisch, dass auch die Aktionäre der Deutschen Börse für den geplanten Zusammenschluss stimmen. "Ich habe keinen einzigen Aktionär der Deutschen Börse getroffen, der nicht hinter dem Plan steht", sagte Niederauer.

Die Aktionäre auf deutscher Seite haben noch bis kommenden Mittwoch Zeit, über ihre Zustimmung zu dem Deal zu entscheiden. Dies geht allerdings nur auf indirektem Weg. Die Anteilseigner haben bis dahin die Möglichkeit, ihre Aktien in Papiere der neuen gemeinsamen Holding einzutauschen. Dafür winkt eine Sonderdividende von zwei Euro pro Anteilsschein. Die US-Aktionäre sollen eine Sonderausschüttung von 1,37 Dollar pro Aktie bekommen, wenn der Zusammenschluss durch ist.

Mehrere Anläufe

Der geplanten Fusion sind bereits mehrere erfolglose Anläufe vorausgegangen. Zwischenzeitlich hatte auch die US-Technologiebörse Nasdaq das Unterfangen mit einem eigenen Übernahmeangebot torpediert. "Größe zählt", betonten Analysten immer wieder. Daher hatten in der Vergangenheit auch die Börsen in London und Singapur nach Fusionspartnern Ausschau gehalten - ohne nachhaltigen Erfolg.

Autor: Marko Langer (mit rtr, dpa, afp)
Redaktion: Ursula Kissel